Auf konstruktivem Wege
Torrevieja saniert maroden Strandpfad – 1,3 Kilometer bis zur Hochsaison 2024
Torrevieja – sw. Der Sommer ist vorbei – es lebe der Sommer. Das kann man in Torrevieja sagen, wo das Rathaus bereits die Weichen, oder besser gesagt Bretter, für die Hochsaison 2024 stellt. Die Bretter des Spazierweges La Mata nämlich sollen nächstes Jahr für große Touristen-Freude an den Stränden sorgen, statt für die üblichen Beschwerden. Ein Jahrzehnt lang wies der quer durch den Bezirk verlaufende Küstenpfad Mängel bis zur totalen Verwüstung auf. Nun wird er repariert und soll im kommenden Sommer hochleben.
Seit einigen Tagen arbeiten die Bagger in erster Küstenlinie an der Wiederherstellung des Pfades, der am Salinenkanal an der Ortsgrenze zu Guardamar ansetzt, die Avenida de los Europeos passiert und im Naturpark Molino del Agua mündet. Tatsächlich startet der Eingriff zehn Jahre nachdem es das Rathaus erstmals versprach. Kurz waren dagegen die fünf Monate Wartezeit, seit die PP im Wahlkampf 2023 lautstark mit der Reparatur des Strandpfades für sich warb.
Mix statt morsches Holz
Vor Ort erklärten vergangene Woche Bürgermeister Eduardo Dolón, die Stadträte Sandra Sánchez (Infrastrukturen) und Antonio Vidal (Strände) sowie Vertreter der Firma Orthem-Abala das Renovierungsprojekt. Demnach zahlt das Rathaus 3,9 Millionen Euro, um innerhalb eines Jahres die Strecke mit Meerblick mit einer Länge von über 1,3 Kilometern saniert zu bekommen.
Die Arbeiten umfassen drei Abschnitte: Der erste reicht mit 306 Metern von der Nordgrenze zur Plaza Encarnación, der mittige mit 659 Metern vom Platz zur Avenida Los Europeos, der südliche reicht nach 352 Metern zum Molino del Agua. Die Teile, die aus Holzplanken bestanden, werden ersetzt. Die neuen sähen zwar nach Holz aus, bestünden in Wirklichkeit aber aus einem recycelten, beständigeren und nachhaltigeren Gemisch aus Kiefernholz und Polyäthylen.
Die Module hätte die Stadt gerne etwas größer gehabt als die letztendlich bestellten drei mal 2,90 Meter. Doch das Küstenamt erlaubte keinen breiteren Strandpfad. Ferner wird in der Südzone auf 120 Metern ein neuer, zum Naturpark besser passender Belag verlegt. Auch gehört die Beleuchtung mit LED-Technik dazu. Nur an vier Punkten muss sich der Pfad aus Küstenschutzgründen von der Originalstrecke entfernen.
Als das Umweltministerium die Route 2003 einrichtete, übernahm das Rathaus die Instandhaltung.
Doch irgendwie vergaß Torrevieja diese Verpflichtung. Nach sich häufenden Zwischenfällen und Stürzen nahm die Kritik zu, doch die PP meinte 2011 zunächst, keine Kompetenz zur Reparatur zu haben.
Als dann die Linken regierten, machte die PP Druck und organisierte sogar in der Hochsaison eine Demo mit Sperrung der N-332. Zuletzt schlug der konservative Dolón in der Frage allerdings einen konstruktiven Kurs ein, paktierte mit der roten Regierung Spaniens und stellte die Bretter von La Mata für den neuen Sommer.