Licht in die Schwefeltäler
Forscher aus Elche unterstützen Restaurierung von Bergwerk in Lorca
Elche/Lorca – sw. Ein mächtiges Wachstum bescherte dem Ort Lorca Mitte des 19. Jahrhunderts eine Bergindustrie: Ein außerordentliches Schwefelvorkommen war im Gebiet La Serrata gefunden worden. Ein Bergwerk schöpfte ein besonders reines Mineral. Ab 1860 boomte die Aktivität regelrecht, auch wenn sie nicht frei von Schatten war – dazu anschließend mehr. Hundert Jahre lief der Betrieb, bis er sich nicht mehr rentierte. Die Mine wurde aufgegeben und verkam zur Ruine zwischen den Bergen. Nun soll das Grundstück für Touristen wiederhergestellt werden – mithilfe von Experten von der Costa Blanca.
Vor einigen Tagen machte das Paläontologische Museum Mupe aus Elche bekannt, an der Erarbeitung des Plans zur kulturellen Wiederherstellung des Bergwerks in der Region Murcia teilzunehmen. Bei La Serrata handelt es sich um ein Gebiet mit wertvollem geologisch-paläontologischen Vorkommen. Auch dieses soll im geplanten Interpretationszentrum in den früheren Minengebäuden vorgestellt werden. Eindrucksvolle versteinerte Reste von Meerestieren entdeckten die Forscher in der Umgebung schon vor Jahren.
2008 schon taten sich das Mupe und das Unternehmen GeaLand zusammen, um die bedeutendsten Bereiche des Gebietes zu orten und zu bewerten. Aus dem damaligen Projekt Ictio entstand die Doktorarbeit des heutigen Leiters von GeaLand, Ignacio Fierro, die er an der Universität von Elche (UMH) vorstellte. Auch der neue Restaurierungsplan – gefördert durch 1,3 Millionen Euro von der Europäischen Union – basiert auf der Zusammenarbeit des Mupe und GeaLand. Beteiligt ist ferner die Abteilung für Bau- und Bergbauingenieurwesen der Polytechnischen Universität Cartagena.
Düstere Arbeiten
Damit findet das triste und bei Anwohnern auch als gefährlich empfundene Dasein der alten Bergwerksruinen demnächst ein Ende.
Sowieso betrachtet Lorca seinen damaligen Aufschwung heute kritischer, zumal mittlerweile bekannt ist, dass bei den hochriskanten und gesundheitsschädlichen Arbeiten der Schwefelbergung und -raffination in hoher Zahl Kinder angestellt wurden. Die Aufarbeitung dieser dunklen Kapitel ist genauso ein Teil des Projekts, das Licht in die Tiefen von La Serrata bringen soll.