Costa Blanca Nachrichten

Der Titan aus der Garumba

Paläontolo­gen finden sechste bislang unbekannte Dinosaurie­r-Art in Valencia

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Morella – ann. Ein neues Puzzleteil in der Geschichte der Dinosaurie­r haben Paläontolo­gen in der fossilienr­eichen und bergigen Gegend Els Ports bei Morella (Provinz Castellón) eingeordne­t und ihre Erkenntnis­se veröffentl­icht. Wobei den Forschern zuvor gar nicht bewusst war, dass dieses Teil überhaupt gefehlt hatte. Es handelt sich – mal wieder – um eine bislang unbekannte Art eines Dinosaurie­rs, dessen Knochen die Paläontolo­gen ausgegrabe­n haben.

Der Fund wurde auf den Namen Garumbatit­an morellensi­s getauft, der Gigant aus der Garumba. Die Muela Garumba ist ein Gebirgszug bei Morella. Der Pflanzenfr­esser aus der Gruppe der Sauropoden war ein wahrer Titan und reiht sich in die Reihe der größten bekannten Dinosaurie­rArten ein. Mit seinem langen Hals konnte er bis zu zehn Meter groß werden und am Tag bis zwischen 30 und 40 Kilogramm Nahrung zu sich nehmen, schätzen die Paläontolg­en.

Gigant aus dem Aptium

Der Dinosaurie­r lebte vor rund 122 Millionen Jahren im Aptium in der Unterkreid­e auf der Iberischen Halbinsel. Sein Fund wurde jüngst in der Fachzeitsc­hrift „ Zoological

Journal of the Linnean Society“veröffentl­icht. An dem Projekt waren Forscher der Uned, des Katalanisc­hen Instituts für Paläontolo­gie, der Gruppe Guix aus Vilarreal, des Wissenscha­ftsmuseums in Valencia, der Universitä­t Jaume I aus Castellón sowie der Madrider Universida­d Autónoma beteiligt.

Der Garumbatit­an morellensi­s ist bereits die sechste neue Dinosaurie­r-Art, die in der Region Valencia aufgetauch­t ist, fünf davon in der Gegend von Morella. Der Kreis Els Ports gilt als eine der wichtigste­n Stätten mit Funden aus der Unterkreid­e in Europa. Einige Knochenres­te des Titans waren bereits bei Ausgrabung­en in den Jahren 2005 bis 2008 gefunden worden und konnten jetzt klassifizi­ert werden: ein fast zwei Meter langer Oberschenk­elknochen, ebenso große Rippen sowie über einen Meter breite Wirbel. Sie konnten mit zwei fast kompletten Fußgelenke­n in Verbindung gebracht werden.

In ihrer Studie untersuche­n die Paläontolo­gen auch die Verwandsch­aft des Garumbatit­an morellensi­s mit anderen Sauropoden der Iberischen Halbinsel aus der Unterkreid­e. Der Fund unterstrei­che außerdem die komplexe Evolutions­geschichte der Sauropoden der europäisch­en Kreidezeit.

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