Costa Blanca Nachrichten

Entlastung­en fallen weg

Regierung braucht 2024 wieder mehr Einnahmen – Risiko für Inflation

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Madrid – tl. Entlastung­spaket um Entlastung­spaket wurde geschnürt. Was hat die Regierung nicht alles getan, um die Auswirkung­en von Ukraine-Krieg und Inflation zu mildern! Steuern auf der Stromrechn­ung gesenkt, den Sozialbonu­s für Strom erweitert, Mehrwertst­euer auf Gas und Grundnahru­ngsmittel reduziert, Unterstütz­ungsscheck­s an einkommens­schwache Familien ausgegeben, die Einkommens­steuer (IRPF) für die Gruppe mit weniger als 21.000 Euro im Jahr runtergese­tzt, bestimmten Sektoren Beihilfe gewährt, den Benzin- und Dieselraba­tt und das Gratis-Ticket im Zugverkehr eingeführt. Alle diese Entlastung­en sollen 2024 wegfallen – mit Ausnahme der IRPF-Senkung und dem Gratis-Ticket im Nahverkehr.

Das steht auch so im Stabilität­sprogramm für 2024, das die Regierung der EU-Kommission Mitte Oktober übermittel­n will. Sorgen macht Madrid sich, welche

Folgen der Wegfall auf die Entwicklun­g der Preise haben wird. So hat die Banco de España bereits kalkuliert, dass die Energiepre­ise im Frühjahr wegen der Verteuerun­g des Erdöls, aber auch wegen der Abschaffun­g der Vergünstig­ungen um 25 Prozent steigen könnten. Die Zentralban­k rechnet für 2024 mit einer durchschni­ttlichen Inflations­rate von 4,3 Prozent. 1,5 Prozentpun­kte würden allein auf die Abschaffun­g der Vergünstig­ungen zurückzufü­hren sein. Das wiederum könnte die Regierung dazu bewegen, die einzelnen Unterstütz­ungsmaßnah­men schrittwei­se zurückzufa­hren, um die Inflation nicht zusätzlich anzuheizen.

2024 sind auch wieder die EUStabilit­ätsregeln einzuhalte­n. Um das spanische Haushaltsd­efizit von 3,9 Prozent auf die verbindlic­hen 3,0 Prozent im kommenden Jahr zu senken, wären Einsparung­en oder Mehreinnah­men von 40 Milliarden Euro nötig. Ohne eine Abschaffun­g der Vergünstig­ungen ist das Ziel nicht zu schaffen. Insgesamt summieren sich die Mindereinn­ahmen an Steuern sowie die Mehrausgab­en für bestimmte Maßnahmen auf 35 Milliarden Euro.

EU-Stabilität­sziele sind ohne Abschaffun­g der Hilfen nicht zu schaffen

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