Costa Blanca Nachrichten

Toni Marí erhält Valencia-Preis

Künstler wird für Laufbahn und persönlich­es Engagement geehrt

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Jávea – se. Toni Marí erhält dieses Jahr am 9. Oktober, dem Valencia-Tag, Jáveas Stadtpreis. Vielleicht kennt nicht jeder den Künstler Toni Marí, aber jeder kennt seine Werke. Denn sie stehen an unzähligen Kreisverke­hren und Strandprom­enaden im ganzen Marina-Alta-Kreis. In seiner Heimatstad­t Jávea ist Marís Kunst besonders gegenwärti­g. Kommt man von der Autobahn oder der N-332, heißt einen schon am ersten Kreisverke­hr „ Das Segelboot“des Künstlers willkommen. An der Hafenprome­nade steht sein berühmter „ Mann, der aufs Meer blickt.“Und den Zaun mit den Fischen an der Hafenprome­nade hat er neben vielem anderen auch gemacht.

Einen Zaun? Ja, denn Toni Marí ist nicht nur Künstler, er ist Schmied. Allerdings mit starker künstleris­cher Ader. Schon mit 14 Jahren – als Lehrling – schuf er sein erstes Kunstwerk, einen Esel. Es sollte das erste von unzähligen Tieren sein, die der Künstler aus Eisen gegossen hat. Die Tiere und Menschen, die er auf seine ganz eigene Weise interpreti­ert sind seine Spezialitä­t. Inzwischen stehen seine Werke in ganz Spanien.

Riesiger Walfisch

Sein größtes Werk aber krönt den Eingang zu seiner Werkstatt am Camí Cabanes. Es handelt sich um einen 33 Meter langen und zwölf Tonnen schweren Wal, dessen Schwanzflo­sse man schon von weitem über den Baumwipfel­n sieht. Das Tier ist hohl und birgt eine 120 Quadratmet­er große Ausstellun­gsfläche

„ Ich habe als Künstler und Einwohner Jáveas meiner Heimatstad­t im ganzen Land Ehre gemacht“, sagt Toni Marí stolz. Doch das sei wohl nicht der Grund, warum man ihm den Preis verliehen habe. „ Es ist wegen meines Engagement­s in der Gesellscha­ft und meiner Benefizarb­eit“, meint er.

Manchmal sieht man als Außenstehe­nder besser als die Akteure, was zu tun ist. Das passierte Toni Marí vor einigen Jahren. „ Da ich viele Skulpturen für Kreisverke­hre verkaufte, kam ich in viele Rathäuser in verschiede­nsten Orten der Marina Alta“, erinnerte er sich. „ Ich stellte fest, dass alle dieselben Probleme hatten, aber nicht zusammenar­beiteten.“

Als der Künstler dann Präsident der Rotarier in Jávea wurde, startete er das Projekt Compartim Comarca (etwa: Wir teilen uns denselben Landkreis), das alle Bürgermeis­ter an einen Tisch brachte. Daraus erwuchs der Rat der Bürgermeis­ter des Marina-Alta-Kreises, der heute die Interessen des Gebiets zum Beispiel gegenüber dem Land Valencia vertritt.

Im Rahmen seiner Arbeit bei den Rotariern leistete Toni Marí viel direkte Benefiz-Arbeit. Und er spendet seine Skulpturen, wann immer eine Benefiz-Organisati­on einen Preis oder einen TombolaHau­ptgewinn braucht. „ Ich arbeite mit allen Vereinen zusammen, ob sie nun gegen Krebs kämpfen, Frauen, die Häusliche Gewalt erlitten haben, unterstütz­en, bedürftige Kinder oder was auch immer. Alle wissen, dass sie stets zu mit kommen können.“

Der Künstler freut sich sehr über den Preis. „ Denn ich bekomme ihn von meiner Heimatstad­t, von Leuten, die mich gut persönlich kennen.“

Sport für Behinderte

Der zweite Stadtpreis geht dieses Jahr an den Verein Condenados al Bordillo (Am Bordstein gefangen) aus Dénia, der auch mit der Stadt Jávea zusammenar­beitet. Er startete seit 2001 verschiede­nste Projekte, um die Lebensqual­ität von Menschen mit allen Arten von Behinderun­gen zu verbessern. Was mit Sportaktiv­itäten für Schüler in Dénia begann, hat sich inzwischen auf andere Orte im Marina-AltaKreis und auf rund 90 Menschen mit Behinderun­g jeden Alters ausgeweite­t.

Condenados al Bordillo bietet unter anderem Sportunter­richt, verschiede­nste Ausflüge am Wochenende, das Projekt Crecer Jugando (Spielend wachsen) in der Schule Raquel Payà, therapeuti­sches Schwimmen und Rehabilita­tion. Inzwischen hat der Verein mehrere Angestellt­e – darunter auch einige Menschen mit Behinderun­g. Und er kann sich auf seine zahlreiche­n treuen freiwillig­en Helfer verlassen.

Der zweite Preisträge­r ist der Verein Condenados al Bordillo aus Dénia

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Foto: Toni Marí Toni Marí in seiner Schmiedewe­rkstatt.

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