Kochen mit Sonnenstrahlen
Joseph Witteveen zeigt bei Alternativmesse EcoAltea, wie man sich einen Solarofen baut
Altea – bel. Kochen ohne Strom, Gas oder Feuer – geht das überhaupt? Ja, sagt Joseph Witteveen, und wie das funktioniert, wird er am Wochenende bei der Alternativmesse EcoAltea erklären. Dort stellt der Belgier seinen selbst entwickelten Solarofen vor und zeigt, wie man ihn zu Hause mit recycelten Materialien nachbauen kann.
„ Man stelle sich ein isoliertes Mini-Gewächshaus vor, das die Wärme speichert“, verbildlicht der Belgier. Witteveen baute vor zehn Jahren seinen ersten Solarbackofen, dank seines Ingenieur-Studiums fiel es ihm leicht, nach etwas Recherche ein eigenes Modell zu basteln. Der Ofen kann bis zu 150 Grad erreichen und hat damit eine optimale Temperatur für eine schonende Zubereitung.
„ Mal abgesehen von der niedrigeren Stromrechnung hat dieser Ofen noch viele weitere Vorzüge. Durch die langsame und schonende Garung bleiben der natürliche Eigengeschmack und die Nährstoffe der Lebensmittel erhalten“erklärt der Belgier. Nach seiner technischen Ausbildung verspürte Witteveen seinerzeit den Ruf der Natur, machte eine Weiterbildung zum Naturführer und spezialisierte sich auf essbare mehrjährige Pflanzen, sowohl Kultur- als auch Wildpflanzen.
Und so lädt Witteveen am Samstag denn auch auf der Ökomesse in Altea zu einem Rundgang über das Areal der Universität und des Palaus ein, um verschiedene essbare Pflanzen ausfindig zu machen und zu erläutern. „ Ich weiß zwar nicht genau, was ich vor Ort finden werde, aber wo der Mensch das Ökosystem verändert, wachsen Pflanzen, man findet immer bekannte Sorten.“
Witteveens Workshops sind in einem neuen Bereich von EcoAltea eingebettet, dem Espacio Ecogastronómico de Cercanía. Er umfasst alles, was mit nachhaltiger, gesunder Ernährung und Null-Kilometer-Lebensmitteln, sprich Produkten mit kurzer Vertriebskette, zu tun hat. In diesem neuen Teil der Messe finden neben Schulungen und Vorträgen auch Live-Kochshows und Verköstigungen statt.
Dazu kommen wie immer Verkaufsstände und viele kostenlose Aktivitäten für die ganze Familie, etwa in Form von Tanz-, Musik-, oder Töpferkursen. 80 Aussteller nehmen teil, hinzu kommen knapp 40 Vorträge und über 40 Workshops und Kurse – mehr als je zuvor bei EcoAltea. „ Wir wollen vor allem die jungen Leute erreichen und sie wissen lassen, dass es eine Art Parallelwelt gibt, die wichtigen Werten folgt“, meint EcoAlteaPräsident Juan Miguel Silvestre. Und wer weiß, vielleicht sind Wildpflanzen und ein Solarofen ja ein erster Schritt hin zu einer nachhaltigeren (Parallel-)Welt.
Im Solarofen bleiben Geschmack und Nährstoffe erhalten