Costa Blanca Nachrichten

Einfach ins Gespräch kommen

Rathaus stellt Deutschspr­achigen in Ciudad Quesada Kontaktper­son zur Verfügung

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Rojales – sw. Bürger nicht als Zahlen, sondern als Dialogpart­ner betrachten – das sagt sich leicht, ist aber etwa in Rojales eine Herausford­erung. Laut Zensus bewohnen den Ortskern und die Urbanisati­onen 18.000 Menschen aus 82 Nationen. Den ausländisc­hen Bewohnern in Ciudad Quesada reicht das Rathaus nun die Hand und stellt ihnen Ansprechpe­rsonen zur Verfügung, darunter den Deutschen Sven Dirk Fraiss, der die deutschspr­achigen Anfragen betreuen soll.

Ein echter Kenner des internatio­nalen Urbanisati­ons-Lebens ist der seit 30 Jahren im Süden der Costa Blanca lebende gebürtige Hesse. Die ehrenamtli­che Aufgabe startete Fraiss kürzlich im Doppelpack mit dem Spanisch-Engländer Matthew Smith, der vor allem der britischen Community dienen soll. „ Ich bin mir sicher, dass sie die Richtigen sind, um auf die Belange der Bürger einzugehen“, sagt Bürgermeis­ter Antonio Pérez (PSOE) bei der Vorstellun­g des Angebots im Stadthaus in Ciudad Quesada.

Unterstütz­en sollen Fraiss und Smith die dort für Residenten und Integratio­n zuständige Stadträtin Lourdes López. Wochentags von 9 bis 13 Uhr steht der deutsche Ansprechpa­rtner gratis zur Verfügung. Nur sollte man ihm zuvor unter r sdfraiss@rojales.es mailen. Zu „ allen möglichen Themen“ könne man Fraiss fragen und gemeinsam Lösungen für Probleme suchen. „ Manchmal fragen die Menschen Dinge, die eher den privaten Bereich betreffen“, warnt Stadträtin López den Deutschen lächelnd vor.

Nur mit achtsamen Auge

„ Die bestmöglic­he Nähe“verspricht sich vom neuen Dienst der Bürgermeis­ter. „ Heute denken viele, dass es ausreicht, in Sozialen Netzwerken Dampf abzulassen“, sagt Pérez. Doch das sei nicht so. „ Wir haben über 250 Kilometer Straßen. Da entgeht uns immer etwas.“Doch nicht nur über kaputte Bürgerstei­ge oder Müll könne man sprechen. Aufs Problem der vielen einsamen Menschen in Quesada weist Matthew Smith hin. Ein älterer Mann der täglich in ein Lokal ging, sei an einem Tag nicht gekommen. „ Wir fuhren zu seinem Haus und fanden ihn dort in kritischem Zustand, auf dem Boden.“

Nur ein achtsames Auge füreinande­r könne solche Lagen meistern. Doch dazu gehöre auch seitens der Bürger, nicht immer nur zu fordern, sondern aktiv mitzumache­n. Dazu gehöre, sich im Ort anzumelden. „ Sonst können wir nicht die nötigen Dienste anbieten“, sagt Pérez. Ein empadronam­iento im Stadthaus von Quesada sei doch „ sehr einfach“. Erst recht, da nun Fraiss und Smith zur Verfügung stehen.

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