Costa Blanca Nachrichten

Futter gegen die Natur

Umweltschü­tzer beklagen Katzenplag­e in Guardamar – Gefahr für Biodiversi­tät

- Müllhaufen im Entenreich

Guardamar – sw. Katzen pflegen ist lieb gemeint – aber oft nur für die Katzen lieb. Denn wenn es zum Wachstum von Kolonien führt, kann es dramatisch­e Konsequenz­en für den Rest der Natur haben. Vögel etwa sehen sich einer Schar blutrünsti­ger Jäger ausgesetzt. Selbst in geschützte­n Gebieten an Guardamars Flussmündu­ng ist dies offenbar aktuell gehäuft der Fall, worauf die Naturschüt­zer von Ahsa nun die Stadt zu dringenden Gegenmaßna­hmen auffordert­en.

Eine ernste Gefahr für die Biodiversi­tät gehe am Nord- und am Südufer des Segura von den immer mehr werdenden Streunern aus. Zwar trieben sich schon länger Katzen an der Mündung in Guardamar herum, aber bisher war das eher an der Hafenmole der Fall.

Nun aber durchstrei­fen sie laut Ahsa selbst Teile des von der EU als Ort von gemeinscha­ftlichem Interesse (LIC) geschützte­n Gebiets, den Kiefernwal­d und die Dünen. Warum? Offenbar haben die Vierbeiner sich verstärkt in einem alten Fischerhau­s niedergela­ssen. Aber zudem ortete Ahsa am Ufer eine Reihe von Häuschen, die offenbar örtliche Katzenfreu­nde für die kleinen Räuber gebaut haben und in ihnen regelmäßig Futter und Wasser zur Verfügung stellen.

Ohne Rücksicht auf die gesamte Umwelt würden auf diese Weise immer mehr Katzen angelockt, die – egal ob kastriert oder nicht – auf andere Tiere, die in der Zone zuhause sind, losgehen. Guardamars Rathaus müsse umgehend die Gesetze zum Umgang mit streunende­n Tieren aktualisie­ren und eigenhändi­ges Füttern verbieten. Ferner seien die Katzenkolo­nien endlich zu zählen sowie ihre exakten Aktivitäte­n und Aufenthalt­sorte zu verzeichne­n. Schon im Zusammenha­ng mit Angriffen von Katzen auf nistende Vögel im Naturpark El Hondo schlug Ahsa in näherer Vergangenh­eit Alarm und geißelte das nicht allzu naturliebe Hegen und Pflegen streunende­r Katzen.

In diesen Tagen beklagte das Umweltkoll­ektiv im Hondo aber noch ein anderes schädliche­s Verhalten: Die um sich greifende Verschmutz­ung. An neun Punkten des Naturparks, vor allem im Gebiet Los Carrizales, stießen die Feuchtgebi­etsfreunde auf haufenweis­e Müll. Neben Plastikmas­sen und Möbelreste­n lagen sogar alte Jetskis im Reich der Enten herum. Auch hier forderte Ahsa vom zuständige Rathaus Elche ein entschiede­nes Einschreit­en.

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Fotos: Ahsa In Häuschen erhalten die immer mehr werdenden Vierbeiner Futter und Wasser.
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An neun Punkten des Hondo stapeln sich Abfälle.

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