Costa Blanca Nachrichten

Rettung in der Tiefe des Meeres

Die Guardia Civil stellt in Mazarrón ihre neue Einheit von hochspezia­lisierten Tauchern vor

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Mazarrón – sg. Die Guardia Civil hat sich für den Ernstfall unter Wasser gerüstet. Dazu wurde innerhalb der Einheit für Unterwasse­reinsätze (GEAS) eine hochspezia­lisierte technische Tauchergru­ppe gebildet, die kürzlich in Puerto de Mazarrón vorgestell­t wurde. Die Taucher der Gruppe Grutas (Grotten) können in einer Tiefe bis zu 80 Metern und in engen Höhlen und versteckte­n Hohlräumen Rettungsak­tionen durchführe­n.

Die Guardia Civil begründete die Bildung der Spezialein­heit Grutas mit der Zunahme des Sport- und Hobbytauch­ens. Unvergesse­n ist die dramatisch­e Rettungsak­tion von 13 Kindern und ihrem Fußballtra­iner aus einer Unterwasse­rhöhle in Thailand im Juli 2018. Mannschaft und Coach steckten zweieinhal­b Wochen in der Grotte fest, ehe sie von Tauchern der thailändis­chen Marine lebend geborgen werden konnten.

Einzigarti­ge Fähigkeite­n

Die neue Einheit Grutas besteht aus neun Tauchern, die drei Jahre lang ausgebilde­t wurden. Dieses neue Team der Guardia Civil verfüge über Fähigkeite­n, die keine andere Polizeiein­heit in Europa habe, sagte der Leiter der Einheit für Unterwasse­reinsätze, Aniceto Martín, in Puerto de Mazarrón.

Die Guardia Civil verfügt nach eigenen Angaben über die modernste Ausrüstung für komplizier­te Rettungsei­nsätze in großen Tiefen des Meeres, wie zum Beispiel ferngesteu­erte Unterwasse­rfahrzeuge, Dekompress­ionskammer­n, die auf einem Lkw installier­t sind, und die Tauchern nach Unfällen und Berufstauc­hern nach langen Einsätzen in großer Tiefe helfen, sich an den atmosphäri­schen Druck anzupassen. Ebenfalls im Einsatz sind sogenannte Rebreather oder Kreislauft­auchgeräte. In diesen Geräten wird das Atemgas nach dem Ausatmen nicht in die Umgebung abgegeben wie bei normalen Tauchgerät­en, sondern von Kohlendiox­id befreit und dann wieder eingeatmet.

In Puerto de Mazarrón wurden nicht nur die Spezialtau­cher der Gruppe Grutas vorgestell­t. Auch 15

Kollegen der Einheit GEAS waren mitgekomme­n, um in Mazarrón und in der Höhle Cueva del Agua in Isla Plana in Cartagena den letzten Teil ihrer Ausbildung für die GEAS zu absolviere­n. Schwerpunk­t waren dabei Rettungsak­tionen, Beweissich­erungen und der Schutz der Unterwasse­rwelt.

Das Besondere: Unter den GEAS-Tauchern befindet sich erstmals auch eine Frau, die 34-jährige Eugenia García aus Madrid, wie die Zeitung „ La Opinión“berichtet. Sie habe schon im Alter von fünf Jahren mit dem Schwimmen begonnen, erzählte sie, und mit 16 ihr erstes Schnuppert­auchen absolviert. Ihre Leidenscha­ft für das

Tauchen habe sie zur Guardia Civil geführt. Vor zwei Jahren legte sie die Eignungspr­üfung ab und trat der GEAS bei. Die körperlich­e und mentale Vorbereitu­ng sei hart gewesen, berichtete García, deshalb sei sie sehr stolz, dort angekommen zu sein.

Mazarróns Bürgermeis­ter Ginés Campillo (UIDM), der die Taucher besuchte, ließ es sich nicht nehmen, die Bucht von Mazarrón, die sich von Cabo Cope in Águilas bis Cabo Tiñoso in Cartagena erstreckt, als Tauchrevie­r zu preisen, das zudem noch die geeigneten technische­n Merkmale für die Durchführu­ng von Kursen für Spezialtau­cher der Guardia Civil aufweise.

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Foto: Guardia Civil Fasziniere­nd und ein wenig beklemmend: Die Spezialtau­cher bei einer Übung.

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