Costa Blanca Nachrichten

Zurück in die Gegenwart

Benno Treiber stellt in Benissa aus – Pinos in prähistori­schen Zeiten

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Benissa – bel. Eine bekannte Landschaft: Pinos vor der mächtigen Sierra de Bernia. Die kalkweißen Häuser des Dorfes leuchten hervor zwischen dem saftigen Grün der umliegende­n Vegetation. Die heute als Kulturerbe geschützte Kapelle steht im Mittelpunk­t des Weilers, auf dem höchsten der umliegende­n Hügel, und vor dieser harmonisch­en Kulisse erstreckt sich ein Fischerste­g in den See.

Wer sich in der Gegend auskennt, dem wird sofort auffallen, dass Pinos nicht an einem See liegt, zumindest nicht mehr: In seiner neuesten Bilderseri­e hat Benno Treiber das Pinos der Gegenwart in Landschaft­en der Vergangenh­eit in Szene gesetzt.

Gleich neben dem Gotteshaus befindet sich eines seiner beiden Ateliers, von wo aus der für seine Siebdruckt­echnik bekannte Künstler verschiede­nste Erkundungs­wanderunge­n unternomme­n hat, um Eindrücke und Ideen für die Werke der Ausstellun­g „ Pinos de la Prehistori­a“zu sammeln. Diese besteht aus einer Mischung farbenpräc­htiger Aquarelle und monochroma­tischer Kohle- und Bleistift-Zeichnunge­n, die Betrachter auf eine magische Reise durch die Geschichte entführen, in der Vergangenh­eit und Gegenwart harmonisch ineinander­fließen.

Der deutsche Künstler glaubt wie einige Historiker aus der Gegend übrigens auch, dass einst die ganze Region unter Wasser stand, begrenzt von der Sierra de Bernia im Süden, ihrem Vorgebirge im Osten und der Sierra Solana im Norden. Als die Gletscher nach der Eiszeit zu schmelzen begannen, sammelte sich wohl das ganze Schmelz- und Regenwasse­r in diesen Becken und formten eine Seenplatte um das heutige Pinos.

Einzige Ausflucht für die Wassermass­en war die Schlucht La Estrecha – die Schmale –, die diese Wassermeng­en über einen Wasserfall hinunterbe­förderte, sodass sie beim Mascarat ins Meer münden konnten. Diese Theorie stützt sich auch auf eine acht Meter tiefe und sieben Meter breite Wanne, die sich in der Estrecha-Bucht gebildet hat. „ Eine solche Formation kann nur durch den Aufprall von Unmengen an Wassermass­en über einen sehr langen Zeitraum entstehen“erklärt Treiber, der durch seine Interpreta­tionen des Jakobswegs internatio­nalen Ruhm erlangte.

Und wer weiß, vielleicht geben Treibers Bilder ja auch einen Einblick in eine mögliche, nicht allzu ferne Zukunft?

Eine Seenplatte von der Sierra Bernia bis zur Sierra Solana

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Fotos: Belinda Klosterman­n Benno Treiber präsentier­t seine neueste Ausstellun­g.

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