Knapp einer Katastrophe entkommen
Glück im Unglück: Dach von Pegos Theater stürzt über leerem Veranstaltungsraum ein
Pego – at. Dass am vergangenen Freitag, als ein Teil des Dachs von Pegos Theater auf die leeren Zuschauersitze stürzte, nicht gerade eine der stets gut besuchten Veranstaltungen in der beliebten Kulturstätte auf dem Programm stand, war das große Glück im Unglück. Es sei eine „ Nachlässigkeit, die Leben hätte kosten können“, kritisierte Pegos Compromís. Dabei sei die Situation „ nicht neu, wir haben schon mehrfach auf die Notwendigkeit, das Theater zu restaurieren, hingewiesen“. Sogar Regierungsmitglieder hätten vor langer Zeit in einem Plenum bekräftigt, „ dass das Theater nicht sicher ist und nicht genutzt werden sollte“.
Das wurde es jedoch weiterhin, obwohl der schlechte Zustand des Dachs allgemein bekannt war und manch ein Theaterbesucher schon einen bangen Blick in die Höhe geworfen hatte. Auch einen Tag nach dem Zusammenbruch war eine Veranstaltung geplant. Nicht vorzustellen, was geschehen wäre, wäre das Dach bei vollem Haus auf die Theatersitze gestürzt. Hatte es schließlich schon im Mai, damals über dem Maschinenraum, einen kleinen Zusammensturz gegeben. Schon damals, so die PP, habe sie bei der Regierung (PSOE) ein Gutachten eingefordert, dieses jedoch nie erhalten.
Jetzt ist das Theater erst einmal geschlossen und das Kulturamt hat alle Hände voll damit zu tun, das Kulturprogramm der kommenden Monate umzukrempeln. Abgesehen davon, dass die Regierung sich angesichts der oppositionellen Kritik in Erklärungsnöten sieht. Es gebe eine Dringlichkeitssitzung nach der anderen, heißt es aus dem Rathaus. Es sei bekannt, dass „ das Theater ein altes Gebäude ist, das einer Serie von Eingriffen bedarf“, und zwar in erster Linie am Dach. Arbeiten an der extrem hohen Decke setzten jedoch einen stabilen Boden voraus, um die Gerüste sicher aufstellen zu können, weshalb das Rathaus zuerst die Arbeiten zur Ausbesserung des Bodens ausgeschrieben habe, auf die sich jedoch kein Interessent gemeldet hat.
Hohe Kosten
Daher habe man zunächst an anderer Stelle angesetzt, zum Beispiel mit der sicheren Verlegung von Ton- und Lichtleitungen, um einen direkten Kontakt mit dem Dach zu vermeiden. Es gebe regelmäßige Kontrollen und nach dem Zwischenfall im Mai sei jegliche weitere Gefahr seitens der Stadtarchitektin ausgeschlossen worden.
Das größte Problem, vor dem das Rathaus jetzt steht, sind die enormen Kosten für eine Restaurierung des über 60 Jahre alten Gebäudes, „ die nur schwer vom Rathaus zu tragen sind.“Die Subvention, die man aktuell für Pegos Kirchturm verwendet (siehe rechts), sei zum Beispiel nicht geeignet, da sie auf religiöse Bauten beschränkt ist. Trotzdem werde man Finanzierungswege suchen – damit Pegos Theater sich bald wieder mit Gästen füllen kann, die nicht mehr ängstlich gen Decke schauen müssen.