Damit Villajoyosa pittoresk bleibt
Rathaus will 116 Altstadtfassaden und endlich auch die Stadtmauer restaurieren
Villajoyosa – ann. Als Urlauber noch Postkarten von der Costa Blanca verschickten, waren sie eines der beliebtesten Motive, doch auch in Zeiten von Instagram und X werden sie gerne abgelichtet: Villajoyosas bunte Häuser. Damit die pittoreske Stadtansicht so fotogen bleibt, will das Rathaus die Fassaden jetzt nach und nach renovieren und hat dazu eine Subvention beantragt, die der Haushalt des spanischen Kulturministeriums für Projekte dieser Art vorsieht.
Sukzessive sollen insgesamt 116 Altstadthäuser Villajoyosas aufgehübscht und die Mauer in der Calle Pal restauriert werden. Es geht um insgesamt etwa 8.000 Quadratmeter Fassaden und rund 2.278 Quadratmeter Mauer. Den Anfang des Projekts machen die sichtbarsten Fassaden am Rand des Stadtkerns, oberhalb des Río Amadorio sowie an der Strandpromenade. Auf sie folgen die Fassaden der Stadtviertel Vila Vella Murallada, Raval de Ponent, Raval de Llevant und Pla de l’Om i les Costes.
„ Diese Fassaden sind Teil des historischen Ensembles, mit einer Geschichte, die vom 14. Jahrhundert bis in unsere Zeit reicht, das sich aber vor allem im 19. und 20. Jahrhundert neu definierte“, sagt die Stadträtin für Kulturerbe, Rosa Llorca. „ Mit dieser Rehabilitation wollen wir dieses außergewöhnliche Stadtensemble, das vor 20 Jahren zum Kulturgut erklärt wurde und eine der touristischsten Ansichten Villajoyosas ist, schützen, bewahren und in Wert setzen.“
Dafür hat sich das Rathaus auch mit der Vereinigung der Altstadtbewohner zusammengesetzt. Denn vor allem die Restaurierung der Stadtmauer in der Calle Pal hat in der Vergangenheit zu Unstimmigkeiten zwischen Hauseigentümern und Stadtverwaltung geführt. Das Rathaus weigerte sich stets, die Mauer dort zu reparieren und instand zu halten, mit dem Argument, die Mauer gehöre zum Eigentum der Anwohner der Calle Pozo, Calle Costereta und Calle del Pal. Fakt ist allerdings, dass die Eigentumsfrage nicht eindeutig geklärt ist.
Heute ist die Situation rund um die Mauer komplizierter denn je. Während sie an einigen Stellen praktisch freiliegt, stützen sich an anderer Stelle Terrassen angrenzender Häuser auf ihre Krone, andernorts verschwindet das alte Gemäuer ganz zwischen den Hauswänden. Hinzu kommt, dass es sich an einigen Stellen in der Calle
Pal gar nicht mehr um die historische Stadtmauer sondern um eine Stützmauer handelt, die im 18. Jahrhundert errichtet wurde, um hinter den Häusern der Calle Costereta Terrassen zu bauen. Im Herbst 2019 brachen nach schweren Regenfällen Teile dieser Mauer ein, vier Häuser mussten wegen Einsturzgefahr geräumt werden.
Baustadtrat Pedro Ramis hat sich mit den Anwohnern zusammengesetzt, um mit ihnen die Restaurierung von Fassaden und Mauer zu erörtern. Die betroffenen Eigentümer hätten nun ihr Einverständnis zu den Arbeiten erklärt.
Restaurierung der Stadtmauer mit Einverständnis der Anwohner