Kunst unter blauem Himmel
Klein-Schreuder-Stiftung eröffnet am Samstag in L’Alfàs del Pi neue Skulpturen-Ausstellung
L’Alfàs del Pi – bel. Die Gärten der Klein-Schreuder-Stiftung in L’Alfàs del Pi müssen so etwas wie das Paradies der Bildhauer sein, zwischen Blumen und Palmenblätter befinden sich Kunstwerke aller Art. Die neue temporäre Ausstellung der Stiftung wird am Samstag, 21. Oktober, mit einer kleinen Feier mit Klarinettenkonzert und Umtrunk eröffnet. Zu den 19 vorhandenen Skulpturen der Stiftung gesellen sich jetzt 18 neue, geformt von den Händen der Künstler Albert te Brake, Monique Neyzen und Vicente Pérez.
Unter dem Titel „ Chaos“präsentiert Albert te Brake eine Reihe abstrakter Skulpturen aus Metall. Der gebürtige Niederländer erschafft seine Skulpturen ohne viel Planung, er lässt sich von seiner Inspiration leiten und legt gleich los ohne irgendwelche Skizzen. Er sagt über sich selbst: „ Ich war schon immer eher der handwerkliche Typ, in der Schule sitzten und lernen war nie so mein Ding“.
Die Holländerin Monique Neyzen will Bewegung in ihren Werken festhalten. Ihr Werk „ Ícaro“ist von der griechischen Mythologie inspiriert. Sie friert den Moment ein, in dem Daidalos’ Sohn versucht, von der Insel Kreta zu fliehen. Mit den aus Federn und Wachs gebastelten Flügeln versucht Ikarus zu fliegen, doch das Wachs schmilzt in der Sonne, er verliert die Federn und fällt.
Nach dem Erfolg ihrer ersten Schau vor fünf Jahren, beschloss die diplomierte Kommunikationsberaterin, sich voll und ganz ihrer Leidenschaft hinzugeben, und ist seitdem Vollzeit-Künstlerin. Monique Neyzen überzeugt mit dynamischen Skulpturen, die regelrecht aus ihren Sockeln herausspringen.
Der Dritte im Bunde, Vicente Pérez, arbeitet nicht mit Metallen, sondern mit Stein. Seine Werke sind aus Marmor gemeißelt und auch für den Künstler immer eine Überraschung. „ Man sieht die Farbe des Marmors erst, wenn die äußere Schicht weg ist, daher weiß ich nie genau, was mich erwartet“, sagt der Spanier. „ Die Schönheit liegt in allem, man muss sie nur sehen“, ist er überzeugt. Genau diese Schönheit möchte Pérez in seinen Werken widerspiegeln. Seine abstrakten Marmorfiguren weisen weiche, weibliche Kurven auf.
Sie wollen angefasst werden. „ Man muss die Figuren berühren, die Textur des Gesteins spüren, um sie mit allen Sinnen aufzunehmen“sagt der Bildhauer und Maler.
Die Klein-Schreuder-Stiftung fördert seit über zwei Jahrzehnten sowohl lokale wie ausländische Künstler, für dieses Engagement wurde sie 2021 mit dem Premi L’Alfàs del Pi ausgezeichnet. Der Preis wurde 2010 von der Gemeinde ins Leben gerufen, um Menschen und Organisationen zu würdigen, die einen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohl der Kleinstadt leisten.
Johannes P. Klein und Johanna Schreuder sind seit Anfang der 90er Jahre für die Stiftung verantwortlich und stolz darauf, dass ihr Garten als eines der attraktivsten Freiluft-Kunstzentren der Küste Valencias gilt. Ein Freiluftmuseum, das sich über 20.000 Quadratmeter erstreckt und neben den von Menschen geschaffenen Kunstwerken auch eine vielfältige Flora bietet. Unter den 2.500 verschiedenen Pflanzenarten befinden sich sowohl einheimische Gattungen wie auch Exoten aus aller Welt – Afrika, Südamerika und Australien. Der Stadtrat für Kultur, Manuel Casado lässt sich die Eröffnung der Ausstellung am 21. Oktober nicht entgehen. „ Es sind drei Künstler mit sehr ausgeprägten und unterschiedlichen Stilen, die in einem der größten und schönsten privaten Kulturräume der Region Valencia zusammentreffen.“
„Drei Künstler mit sehr ausgeprägten und unterschiedlichen Stilen“