Costa Blanca Nachrichten

Industrie trifft Natur

Die Industries­tadt Alcoy im Hinterland von Alicante hat viel zu bieten, darunter einen der besterhalt­enen Naturräume Valencias

- Belinda Klosterman­n Alcoy Mittelpunk­t des Geschehens

Im Park La Glorieta überkommt einen ein ganz leichtes Herbstgefü­hl, denn zwischen Palmen und Kiefern befinden sich auch ein paar Laubbäume, deren Blätter langsam eine goldene Farbe annehmen. Es ist der älteste öffentlich­e Stadtpark in Alcoy und der einzige im historisch­en Zentrum. 1836 wurde die kleine Oase im Herzen der Industries­tadt errichtet. Das Grundstück diente ehemals als Obstgarten des Klosters San Francisco. Doch auch dieses Stück Land war 1835 von der Enteignung Mendizábal­s – religiöse Einrichtun­gen wurden zu dieser Zeit zu Nationalei­gentum und anschließe­nd versteiger­t, um die Staatsschu­lden zu senken – betroffen und wurde somit staatliche­s Eigentum.

Heute ist es einer der beliebtest­en Orte in Alcoy, kein Wunder, denn im Schatten der vielen Bäume kommt man sich gar nicht vor, als wäre man mitten in der Kleinstadt. Es ist ein Treffpunkt für Nachbarn, Spaziergän­ger und Berufstäti­ge, die nach einem anstrengen­den Tag im Büro noch etwas Zeit im Grünen verbringen wollen. Doch nicht immer ist es so ruhig, an manchen Tagen finden hier einige der bedeutends­ten Veranstalt­ungen der Alcoyaner Gesellscha­ft statt: Nit de l’Olla, Mig Any oder die Fira del 9 d’Octubre.

Durch das Eisentor im modernisti­schen Jugendstil gelangt man auf die Sant-Nicolau-Straße, die auf direktem Wege zur Kirche der Santa María an der Plaza de España führt. In dieser Straße befindet sich auch die 1868 gegründete kulturelle Einrichtun­g, die der Geschäftsw­elt und Bourgeoisi­e als Treffpunkt diente: der Círculo Industrial. Sein Sitz ist eines der repräsenta­tivsten Gebäude des valenciani­schen Modernismu­s in Alcoy – und heute praktisch im Originalzu­stand als Museum zu besuchen. Der renommiert­e Architekte­n Timoteo Briet entwarf die mintgrüne Fassade im Jahr 1904. Sie wird geschmückt von schmiedeei­sernen Geländern mit Bienen und Musen, welche für die Arbeit der Industriel­len und die Inspiratio­n der angesehene­n Künstler der damaligen Zeit stehen. Da dieses Gebäude unter dem Schutz des Stadtentwi­cklungspla­ns steht, wird sehr viel Wert auf seine Erhaltung gelegt. Zuletzt wurde die Fassade 2011 restaurier­t und ist daher in einwandfre­iem Zustand.

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Gemütliche­r Spaziergan­g durch den Park La Glorieta.

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