Tage von Marina Salud sind gezählt
Gesundheitsministerium bestätigt: Konzession wird nicht erneuert – zurück zur öffentlichen Verwaltung
Dénia – ab. Die frohe Botschaft, auf die die Einwohner der Marina Alta seit langem gewartet hatten, kam vergangenen Freitag um die Mittagszeit. Dénias Bürgermeister Vicent Grimalt (PSOE) befand sich bei einem Treffen mit dem Rotary Club, als er euphorisch verkündete, er sei soeben von Valencias Gesundheitsministerium informiert worden, dass die Konzession mit dem privatwirtschaftlichen Unternehmen Ribera Salud nicht verlängert werde. Die Gesundheitsversorgung im Kreis Marina Alta kehrt somit 2024 nach 15 Jahren wieder in die öffentliche Hand zurück. Soll heißen: Die Tage der Privatverwaltung des Gesundheitsbezirks Marina Alta sind gezählt.
Applaudiert wird diese Entscheidung vor allem von den Mitarbeitern von Marina Salud, die seit langem über katastrophale Arbeitsbedingungen klagen und ihren Unmut bei zahlreichen Demonstrationen kundtaten, aber auch von den Einwohnern der Region und nicht zuletzt von vielen Rathauspolitikern der Region.
Dass es keine Konzessionsverlängerung geben wird, stimmt allerdings nur bedingt, denn Valencias Gesundheitsministerium hat mit Ribera Salud eine dreimonatige Erweiterung ausgehandelt.
Damit wolle man einen reibungslosen Ablauf der Rückführung ermöglichen, erklärte Valencias Gesundheitsminister Marciano
Gómez (Volkspartei PP) diese Entscheidung.
Tadellose Versorgung
Bei einem offiziellen Besuch im Kreiskrankenhaus Dénia Anfang der Woche erklärte Gómez den Personalvertretern unter anderem, er sei zuversichtlich, dass der Prozess des Verwaltungswechsels, der am 30. April 2024 vollzogen sein soll, „ geordnet und friedvoll, aber auch entschieden“vonstatten gehen werde. „ Oberste Priorität seines Ministeriums sei es, Patienten in der Übergangsphase eine tadellose Gesundheitsversorgung zu garantieren.“Insbesondere gelte es zu verhindern, dass sich die Umstrukturierung negativ auf die Gesundheitszentren der Marina Alta und das Kreiskrankenhaus in Dénia auswirkt. Besonderes Augenmerk lege man dabei auf Fachbereiche wie etwa die Notaufnahme, den stationären Bereichen sowie die Intensivstation.
Die Entscheidung, die Verwaltung von Gesundheitszentren und Krankenhaus in der Marina Alta wieder dem öffentlichen Gesundheitswesen zuzuführen, sei nicht aus ideologischen Gründen, sondern aus Gründen der Effizienz getroffen worden, erklärte Gesundheitsminister Gómez. Dass es seine
Partei war, die vor knapp 15 Jahren Marina Salud mit der privatwirtschaftlichen Verwaltung des Gesundheitsbezirks Marina Alta betreut hatte und das privatwirtschaftliche Modell seinerzeit in den höchsten Tönen lobte, ließ er unerwähnt.
Erste Schritte hin zu einer Entprivatisierung hatte in der vergangenen Legislatur die damalige Koalition aus PSOE und Compromís eingeleitet. Daran, dass die PP, die seit den Kommunalwahlen im Mai in Valencia mit der Vox regiert, diesen Kurs weiterführen würde, hatte niemand so recht geglaubt.