Museum für die Steinklopfer
La Xara renoviert das Haus Casa del Vidre und will dort an örtliche Kunsthandwerker erinnern
La Xara – se. Die Steinmetze aus La Xara waren einst berühmt. Sie behauten Blöcke, die aus einem nahegelegenen Steinbruch auf dem Montgó stammten, und man sagt, niemand sei dabei so geschickt gewesen wie sie. Die Dienste der Steinklopfer waren deshalb in vielen Orten des Marina-Alta-Kreises gefragt. „ Wir sind sehr stolz auf unsere Picapedres“, erklärt La Xaras Bürgermeisterin Maite Pérez Conejero.
In dem Dörfchen erinnert die Straße „ Carrer dels Picapedrers“an diese Handwerker und natürlich viele Gebäude, die mit ihren Steinen gebaut oder geschmückt wurden – allen voran die kunstvolle Kirche mit ihren Steinbögen. Doch nicht nur in La Xara, auch in den umliegenden Ortschaften sind ihre steinernen Werke noch zu bewundern. Jetzt wird La Xaras Gemeinderat deshalb den Picapedrers ein Museum widmen.
Vergessenes Legat
Dieses geplante Museo soll in der Casa de les Vidres eingerichtet werden, also unweit des Restaurants Venta de Posa. Das entsprechende Gebäude gehört schon länger der Gemeinde. Doch es konnte nicht genutzt werden, weil es bisher keine Zufahrt gibt. Darum wird jetzt auch die verlassene Orangenplantage vor dem alten Gebäude gekauft, und es werden eine richtige Zufahrt sowie Parkplätze an der Stätte errichtet.
Und zudem soll es künftig für Besucher einen Fußweg vom Dorf – konkret vom Paseo Baptista Basset – zur Casa de les Vidres geben, für den man allerdings noch eine kleine Brücke über den Trockenfluss bauen muss. Insgesamt werden für das ganze Projekt 14.000 Quadratmeter Grund gekauft.
Das zweistöckige Gebäude an sich ist 140 Quadratmeter groß. Es wurde vor Jahrzehnten als Sanatorium „ El Patriarca“für Entziehungskuren genutzt. Doch dann starb die Gönnerin, die es für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hatte, und hinterließ es der Gemeinde. Die alte Dame hoffte wohl, dass ihr Legat fortgeführt werden würde. Doch die Gemeinde wusste zunächst nichts mit dem Haus anzufangen – unter anderem wegen des Problems einer fehlenden Zufahrt. Es verfiel.
Bei dem Gebäude handelt es sich um eine Doppelhaushälfte. Das andere Haus liegt direkt an der Straße und gehört einer Privatperson, die es renovierte und dort mittlerweile eine Pension für Wandergruppen eingerichtet hat. Das gesamte Projekt rund um die Casa del Vidre soll rund eine Million Euro kosten. Es schließt aber nicht nur das Museum ein. Auf der verlassenen Orangen-Plantage sollen öffentliche Räume geschaffen werden, die man zum Beispiel während der Fiestas nutzen will.
In Dénia kann man die Arbeit der
Steinmetze indes unter anderem im Roques-Viertel bewundern. Aber auch im Stadtpalast Casa de Torrecremada und auf dem Friedhof, wo sie Mausoleen für die Familien errichteten, die durch den Sultaninenhandel reich geworden waren, ist das Werk der Steinmetze anzutreffen. Und in La Xara wurden auch Gebäude des inzwischen verlassenen Freizeitparks La Muntañeta von den Steinmetzen verschönert. Er liegt gleich gegenüber von dem künftigem Museum.