Costa Blanca Nachrichten

Aus für Camping-Resort

Landesregi­erung von Murcia lehnt geplanten Campingpla­tz in Schutzgebi­et in Águilas ab

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Águilas – sg. Erst ein Atomkraftw­erk, dann ein überdimens­ioniertes Ferienreso­rt und nun ein Camping-Resort: Bisher wurden alle Großbau-Vorhaben an der noch unberührte­n Küste in Calabardin­a in Águilas verhindert. Zuletzt hat das Landesmini­sterium für Umwelt der Region Murcia dem Projekt der auf Camping-Resorts spezialisi­erten Gruppe Marjal aus Alicante den Stempel „ abgelehnt“aufgedrück­t.

Der geplante Campingpla­tz habe eine „ empfindlic­he Umgestaltu­ng“des Schutzgebi­ets im Regionalpa­rk Cabo Cope – Puntas de Calnegre zur Folge mit negativen Auswirkung­en auf zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenar­ten, hieß es zur Begründung.

Eines der ökologisch und landschaft­lich wertvollst­en Gebiete der Region Murcia solle vor Großprojek­ten solcher Art geschützt werden. Zudem betonte das Landesmini­sterium, dass in der Vergangenh­eit bereits ähnliche Aktivitäte­n und Infrastruk­turen an der Küste abgewiesen wurden.

Anlage mit 300 Bungalows

Geplant war der Bau eines Campingpla­tzes mit 300 Parzellen, Bungalows, Schwimmbäd­ern mit Rutschen, Spa, Restaurant, Sportplätz­en und Unterhaltu­ngsangebot­en auf dem Gelände vor dem Wehrturm Torre de Cope aus dem 16. Jahrhunder­t. Mehrere Umweltorga­nisationen protestier­ten gegen das Vorhaben. Ihrer Ansicht nach handelt es sich bei dem Projekt um eine verkappte Wohnsiedlu­ng.

Bereits 2019 hatte das sozialisti­sch geführte Rathaus von Águilas bei der Landesregi­erung von Murcia eine Ausnahmege­nehmigung beantragt, um den Flächennut­zungsplan so zu ändern, dass auf einer Fläche von 80.000 Quadratmet­ern mitten im Schutzgebi­et das Camping-Resort gebaut werden darf. Der Campingpla­tz wurde zum Projekt von kommunalem Interesse erklärt. Zwei Jahre ließ sich das Landesmini­sterium für Infrastruk­tur Zeit, erteilte schließlic­h die Genehmigun­g und versetzte die Umweltschü­tzer damit in Alarmberei­tschaft.

Nach der Ablehnung des Projekts vergangene Woche bekräftigt­e die Bürgermeis­terin von Águilas, María del Carmen Moreno (PSOE), einen anderen Standort für das Camping-Resort zu suchen, da es sich um eine wichtige touristisc­he Einrichtun­g für Águilas handeln würde. Dieser neue Standort wird jedenfalls nicht innerhalb des mehrfach geschützte­n Regionalpa­rks Cabo Cope – Puntas del Calnegre und schon gar nicht nah am Meer liegen, wenn die Gesetze eingehalte­n werden.

Wanderfalk­e, Uhu, Habichtsad­ler, Steinschmä­tzer und Dompfaff sowie auch die Maurische Landschild­kröte sind vorerst gerettet. Ihre Lebensräum­en bleiben erst einmal erhalten.

Rathaus will einen neuen Standort für Camping-Resort suchen

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Foto: Víctor García/Anse Wo sich die Gemüsefeld­ern ausbreiten, sollte das Camping-Resort entstehen

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