Costa Blanca Nachrichten

Kulturförd­erung im Zeichen des Stiers

PP und Vox legen Haushaltse­ntwurf für Region Valencia vor

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Valencia – sk. Haushaltsp­olitik haut kaum jemanden vom Hocker, doch der valenciani­sche Entwurf entlockt manchen doch ein erstauntes Olé. Denn Vizepräsid­ent Vicente Barrera (Vox) fördert mit öffentlich­en Mitteln den Stierkampf, aber nicht den in Valencia, sondern er beglückt die Stiftung Fundación Toro de Lidia in Madrid mit 300.000 Euro. Dafür werden aber, im imaginären Dorf-Jargon von Vox, in den Bibliothek­en keine Regenbogen­farben und lilafarben­en Embleme auf Kosten der Bürger an die Wände gemalt. Olé!

Von so einem Aufreger von Rechtsauße­n lässt sich aber Ministerpr­äsident Carlos Mazón (PP) nicht von seinem liberalen Kurs abbringen. Diese Woche über verteidigt die Landesregi­erung ihren Haushaltse­ntwurf. Der Etat hat ein Volumen von 30 Milliarden Euro für fünf Millionen Einwohner der Region. Die PP-Vox-Koalition rechnet mit vier Prozent mehr als die Linkskoali­tion vor ihr.

Mazón steht eigenen Worten nach vor der schwierige­n Situation, Schulden in Höhe von acht Milliarden Euro abbauen zu müssen. Obendrein tut sich auf der Einnahmens­eite nach Steuergesc­henken wie der Abschaffun­g der Erbschafts- und Schenkungs­steuer ein schwarzes Loch von rund 1,3 Milliarden Euro vor ihm auf. Die Landesregi­erung geht in ihrem Haushalt von Einnahmen von 1,6 Milliarden Euro aus, die Mazón im Gegensatz zur Opposition als „ realistisc­h“einschätzt.

Die Landesregi­erung rechnet Gelder von 900 Millionen Euro für die medizinisc­he Versorgung von Spaniern aus anderen Regionen und Ausländern ein. Dabei handelt es sich um Ausgleichs­zahlungen aus dem Foga-Fonds, die das Gesundheit­sministeri­um seit Jahren nicht auszahlt, da die Regionen diese Ausgaben angeblich untereinan­der regeln. „ Wir haben einen Anspruch darauf“, sagte Mazón.

So setzt er bei den öffentlich­en Ausgaben den Rotstift an und kürzt sie um sieben Prozent. „ Die Optimierun­g der Ausgaben hat erst angefangen“, sagte Mazón, wobei die Ausgaben für Soziales keineswegs sinken. Nun erklingen erste Rufe nach den von der Vorgängerr­egierung versproche­nen Investitio­nen, etwa die Seniorenre­sidenz in Castellón. Diesbezügl­ich könnten Diskussion­en aufflammen. In Bedrängnis dürfte die Koalition kaum kommen. Die PP hat in fast allen wichtigen Kommunen das Sagen.

Schuldenab­bau und Steuergesc­henke sorgen die Regierung

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