Pressluft-Musik in Maryvilla
Anwohner leiden unter Bauarbeiten am Puerto Blanco in Calp – Umweltverein besorgt
Calp – ann. Die Meinungen der Bewohner in Calp über den Ausbau des Sporthafens Puerto Blanco (CBN berichtete) gehen weit auseinander. Während einige es begrüßen, dass der zuletzt ziemlich marode Hafen nun ein modernes, attraktives Gesicht bekommt, melden andere Bedenken an: etwa, dass es zu wenig Platz und Parkplätze für so viele Wassersportler gibt, darüber, wie künftig die Abwasserentsorgung gehandhabt wird, oder dass die Ausleihe von Jetskis in einer permanenten Lärmbelästigung für die Wohngebiete Maryvilla und Canuta und eine Umweltbelastung münden wird.
Mit der Ruhe ist es schon jetzt vorbei. Mit schwerem Gerät wird derzeit das Hafenbecken ausgebaggert, auch Presslufthammer kommen zum Einsatz – und zwar von 7 Uhr morgens bis 22 Uhr abends, wie Anwohner gegenüber spanischen Medien erklärt haben. Selbst an Feiertagen würden die Maschinen nicht ruhen. Die Folge seien chronische Kopfschmerzen und Stress bei einigen Nachbarn. Bei Beschwerden gegenüber Rathaus und Polizei würden sie immer die gleiche Antwort bekommen: Die Arbeiten würden alle notwendigen Genehmigungen besitzen und seien rechtens.
„Qual für Anwohner und Natur“
Auch der Umwelt- und Kulturverein Acec hat sich zu Wort gemeldet. Die Arbeiten seien nicht nur eine Qual für die Anwohner, sondern „ wahrscheinlich auch für die Umwelt“. Der Verein hat die Einleitung von Dreckwasser ins Meer angezeigt, die während der Bauarbeiten beobachtet wurden – an einem Küstenabschnitt, der dem Schutzgebietsnetz Red Natura 2000 angehört. Man dürfe nicht vergessen, dass Begriffe wie LIC (Ort von öffentlichem Interesse) und ZEC (Zone für besondere Erhaltung) kein „ Zierrat“seien, sondern eine Direktive, an die sich die EU-Mitgliedsstaaten halten müssten. Der Verein hat die valencianische Landesregierung, unter deren Verantwortung die Arbeiten am Puerto Blanco stattfinden, angehalten, die Überwachung der Vorgänge dort zu intensivieren.