Costa Blanca Nachrichten

Mehr für die Stadtkasse

Rathäuser der Vega Baja erhöhen Grundsteue­r und Müllabfuhr­gebühr – Nicht so Torrevieja

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Rojales – sw. Der Preis für das Wohnen im Süden der Costa Blanca steigt. Nun kündigte auch Rojales für 2024 an, die Grundsteue­r (IBI) pro Immobilie um 7,7 Prozent zu erhöhen. Gar um 60 Prozent steigt im neuen Jahr die Gebühr für die Müllabfuhr (RSU). Dafür verabschie­dete die PSOE-Regierung am Montag in einer außerorden­tlichen Sitzung die entspreche­nde Steuerordn­ung und zieht mit anderen Orten im Kreis Vega Baja gleich, die kürzlich bereits ähnliche Schritte gegangen sind.

Dolores, Guardamar, Pilar de la Horadada: Auch hier kommen – egal, ob jeweils die PSOE oder die PP regiert – auf Bewohner gestiegene Beiträge zu. Rojales begründet die Erhöhung unter anderem mit der Notwendigk­eit, die seit 2019 um zehn Prozent gestiegene­n Fixkosten für städtische­s Personal auszugleic­hen. In der aktuellen Wirtschaft­slage müsse die Solvenz der Verwaltung auf diese Weise garantiert werden, erklärte Finanzstad­trat Fernando Suria (PSOE).

Europa fordert Kreislauf

Im Falle der IBI gehe es darum, in den 1990ern definierte Werte zu aktualisie­ren und so einer Infrafinan­zierung im Vergleich zu anderen Gemeinden Einhalt zu gebieten. Zuschläge und die Anpassung der Gehälter an den Verbrauche­rpreisinde­x bewirkten den markanten Anstieg der städtische­n Personalko­sten – vor allem im Zusammenha­ng mit Aufträgen in Bereichen wie Bau, Dienstleis­tungen und Versorgung. Die noch deutli

cher als die IBI ausfallend­e Erhöhung der Müllabfuhr­gebühr hingegen begründet die Stadt mit dem Gesetz 7/2022, das Gemeinden dazu verpflicht­et, pro Tonne nicht verwertbar­en Mülls draufzuzah­len.

„ Wir sind per Gesetz zur Aktualisie­rung dieser Gebühr vor 2025 verpflicht­et“, sagt Suria. Ein Zurück gebe es nicht, schließlic­h stehe die Norm in direktem Bezug zu den EU-Verordnung­en zur Kreislaufw­irtschaft. Während in Sachen IBI die 7,7 Prozent Plus in Rojales vielleicht noch gering auffallen, machen die nun 82,34 statt 50,93 Euro für die Müllabfuhr einen deutlichen Unterschie­d aus. Immerhin kündigt die Stadt Ver

günstigung­en an: Kinderreic­he Familien, Alleinerzi­ehende oder Rentner können eine Reduzierun­g von bis zu 25 Euro beantragen.

Erst einmal Terrasseng­ebühr

Andere Wege geht (noch) Torrevieja: Gerade in Sachen Müllabfuhr war hier eine Erhöhung zu erwarten, da die bisherigen Einzahlung­en der Bewohner mit 5,8 Millionen Euro nur knapp 25 Prozent der 24,3 Millionen Euro betragende­n Kosten für den Dienst des Unternehme­ns Acciona decken. Auf 80 Prozent steigt laut „ Informació­n“das Defizit, wenn man den Preis für die Beseitigun­g der Abfälle außerhalb der Vega Baja sowie die neue Müll

steuer dazurechne­t. 23.000 Tonnen solcher unverwertb­arer Abfälle erzeugt Torrevieja (bei 50.000 insgesamt), was die Stadt nunmehr 714.000 Euro extra im Jahr kostet.

Laut Finanzstad­trat Domingo Paredes (PP) soll es aber auch im kommenden Haushaltsp­lan nicht zu Gebührener­höhungen wie in Rojales kommen. Stattdesse­n soll eine umfassende Finanzstud­ie neue Wege ermitteln, um die Kosten zu stemmen. Bisher hat Torrevieja nur die Wiedereinf­ührung der unter Corona eingestell­ten Gebühr für die Nutzung des öffentlich­en Raums für Terrassen oder Ausstellun­gen angekündig­t. 1,8 Millionen Euro fließen so im Jahr wieder in die Stadtkasse.

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Foto: Stefan Wieczorek Auch in Küstenorte­n wie Guardamar steigen die städtische­n Gebühren.

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