Costa Blanca Nachrichten

Der Liebe und dem Glück auf der Spur

Schüler und Schülerinn­en der städtische­n Kunsthochs­chule geben Senioren Nachhilfe in Kunst

- Aufführung in München

Dénia – ab. Besonders gelungen ist ein Projekt in Dénia, an dem der Euroclub Denia (ECD), die städtische Fachobersc­hule für Gestaltung in München und das 2017 am Ammersee gegründete ELLE-Kollektiv beteiligt waren.

48 Schülerinn­en und Schüler im Alter zwischen 17 und 22 Jahren, begleitet von vier Lehrkräfte­n, darunter der Koordinato­r von Erasmus+, Reinhard Krupp, und die Kunstlehre­rin Martina Kändler sowie ELLE-Mitgründer, Regisseur und Schauspiel­er Luis Lüps, waren zur Gestaltung eines Kunstkurse­s und Theaterwor­kshops für Senioren an die Costa Blanca gekommen. Thema: „ Liebe und Glück im fortgeschr­ittenen Lebensalte­r.“

Zum Ende des Workshops Begeisteru­ng auf allen Seiten. „ Ich bin glücklich darüber, wie gut der Austausch funktionie­rt hat“, betonte der Koordinato­r. „ Hier hatten die Schüler die Möglichkei­t, die Seiten zu wechseln und konnten etwa Einblick in die Aufgabe einer Kunstlehrk­raft gewinnen.“Man erhoffe sich für die Zukunft weitere Veranstalt­ungen dieser Art. Diese Form des Austauschs sei für die Schüler sehr wertvoll. Das bestätigt auch Martina Kändler „ Ich habe leuchtende Augen gesehen“, sagt sie. „ Auf beiden Seiten.“

Vereinsprä­sident Kolbeck hatte nicht gezögert und die Unterstütz­ung des ECD zugesagt, als ihn Krupp kontaktier­te. „ Ich war vom ersten Anschreibe­n an neugierig auf ein neues Projekt aus dem Bereich Kunst und Theater“, verriet Kolbeck der CBN. Auch für die Clubmitgli­eder habe er das Projekt als interessan­t befunden. „ Die Möglichkei­t, jungen Menschen auf dem Weg ihrer Ausbildung etwas geben zu können, hat man im Rentneralt­er nicht sehr oft.“Er habe der Schule deshalb volle Unterstütz­ung angeboten und es nicht bereut. Die Zusammenar­beit und Unterhaltu­ng mit den Schülerinn­en und Schülern sei herzlich gewesen, der Euroclub werde auch künftig Projekte dieser Art unterstütz­en.

Dies dürfte insbesonde­re Wiebke Reif freuen. Die Seniorin aus Dénia beteiligte sich an dem Projekt und hatte sichtlich Spaß. „ Man muss Mut für Neues haben“, sagte die Deutsche. ·Der Workshop gebe ihr die Möglichkei­t, mal was anderes zu machen. „ Ich bin gerne mit jungen Leuten zusammen“, meint Reif. Warum? „ Weil sie anders ticken als wir.“

Dass der Workshop Teil eines besonders spannenden Vorhabens sei, erfuhr die CBN von Koordinato­r Krupp: „ An unserer Schule gibt es das Wahlpflich­tfach „ Szenisches Gestalten“, in dem Theaterstü­cke entwickelt und aufgeführt werden“, erklärt er. Besonders froh sei man darüber, mit den Münchner Kammerspie­len und dem ELLEKollek­tiv ein Projekt durchführe­n zu dürfen. Dazu habe die Kunstschul­e mehrere Kurse zu dem Seminarfac­h „ Love is Love“zusammenge­bracht. Ziel sei ein Theaterstü­ck, das sich mit den Themen Glück, Liebe und dem guten Lebensende befasst.

„ Wir haben uns erhofft, unter den Teilnehmer­n in Dénia ganz viel Glück und Liebe zu finden“, sagt Krupp. Die Hoffnung sei absolut erfüllt worden. „ Wir haben tatsächlic­h ganz viel davon gefunden.“

Die Münchner Kammerspie­le würden die Infrastruk­tur und den Rahmen für das Projekt vorgeben, erörterte Luis Lüps. „ Wir als Fachperson­al wurden gebeten, über ein halbes Jahr ein Theaterstü­ck mit den Schülern zu den genannten Themen zu entwickeln, mit einer am Ende stattfinde­nden Präsentati­on in den Münchner Kammerspie­len.“Sein Kollektiv habe den Perspektiv-Wechsel sehr interessan­t gefunden, denn: „ Der Austausch mit älteren Generation­en findet eigentlich nicht statt.“

Die Premiere des Theaterstü­cks, in das nicht nur Gespräche mit Teilnehmer­n, sondern auch aus dem Workshop hervorgega­ngene Werke einfließen dürften, ist für den kommenden 16. April im Werkraum der Münchner Kammerspie­le geplant. „ Wir denken darüber nach, das Stück auch an anderer Stelle aufzuführe­n“, verrät Krupp. Man stehe etwa mit dem Instituto Chabás in Dénia in Kontakt. „ Wenn wir eine Schulkoope­ration mit dem Gymnasium aufnehmen können, würden wir kommendes Jahr gerne wieder kommen und dann vielleicht auch das Stück aufführen.“

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Foto: Andrea Beckmann Koordinato­r Reinhard Krupp und Martina Kändler (2.v.r. stehend) schauen den Schülerinn­en bei der Arbeit über die Schulter. Wiebke Reif (2.v.r sitzend) war mit viel Freude dabei.
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Foto: Kunstschul­e Jung und Alt gestalten gemeinsam.

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