Casa Pinet sagt adiós
Legendäres Lokal schließt nach fast halbem Jahrhundert seine Türen
Alcalalí – ab. Eine Ära geht zu Ende. Die Betreiber des legendären Casa Pinet, das vor fast 50 Jahren in dem Bergdorf Tárbena seine Erfolgsgeschichte begann und nach langjährigen Streitigkeiten mit der Gemeindeverwaltung vor sechs Jahren nach Alcalalí umgezogen war, haben sich in einem emotionalen Abschiedsbrief in den Sozialen Medien von ihren Gästen verabschiedet.
Dabei blickte der Betreiber Jerónimo Moncho Junior, Sohn des gleichnamigen Gründers, der über alle Dorfgrenzen hinaus als „ der Kommunist“bekannt war, bei seinem Neustart in Alcalalí zuversichtlich in die Zukunft. Doch dann sei durch Corona und den UkraineKrieg sowie die darauf folgende Inflation eine Krise nach der anderen gekommen, schreibt Moncho als Begründung für die Geschäftsaufgabe. Man habe bis zu Allerletzt gekämpft, sehe nun aber keine andere Alternative als zu schließen.
Jerónimo Moncho Senior, Spross eines Restaurantbetreibers in Benidorm, hatte die Familientradition fortgeführt und 1974 das
Casa Pinet in Tárbena eröffnet, dessen Wände einen mit ihren revolutionären Plakaten, republikanischen Flaggen und Fotos von Che Guevara ansprangen.
Die Paellas im Pinet waren bis weit über die Dorfgrenzen berühmt, die provokativen Auftritte von Jerónimo Moncho Senior („Ich genieße es, gegen die etablierte Macht anzugehen“), der sich lieber vor als hinter dem Tresen aufhielt, polarisierten. Prominente Politiker wie Willy Brandt, Carles Puigdemont und Santiago José Carrillo oder der Schriftsteller Ernesto Cardenal waren gern gesehene Gäste in dem auch als „ Santuario del País Valencià“(„Weihestätte des Landes Valencia“) bekannten Lokal.
Mit einem Mittagessen will sich die Gastronomenfamilie am Freitag, 17. November, verabschieden. Um Anmeldungen vorab wird gebeten: 965 884 229.