Costa Blanca Nachrichten

Alles außer Mercadillo

La Matas Markt darf nicht auf einsturzge­fährdete Kanalstraß­e zurück

- Adaptiert, nicht modifizier­t

Torrevieja – sw. Mittwochs zum Markt auf die Avenidas Francia, Holandeses und Suecos. Dabei bleibt es in La Mata. Das Oberste Gericht Valencias (TSJV) hat den Einspruch der unzufriede­nen Verkäufer nun abgewiesen und bestätigt, dass der aktuelle Standort gesetzesko­nform und keine „ Laune“des Rathauses sei. 2018 verließ der Mercadillo die direkt über den Salinenkan­al verlaufend­e Calle La Lecha. Ein Zurück an die beliebte Stelle gibt es wohl nicht. Die Ursachen für den Umzug sind längst nicht aus der Welt geschafft.

Aus Sicherheit­sgründen hatte die Stadt Torrevieja den Straßenmar­kt vor fünf Jahren ins Innere des Bezirks verlegt. Die damalige linksgrüne Koalitions­regierung befolgte dabei Weisungen des staatliche­n Küstenamts, das vor der Einsturzge­fahr der nicht allzu solide über dem Kanal errichtete­n Calle warnte. Dauerhaft könne die am Strand mündende Straße nicht das Gewicht der Marktständ­e, Lieferwage­n und geparkten Autos stemmen, lautete die Begründung. Akzeptiert haben sie die Verkäufer bis heute nicht, obgleich vor Valencias Urteil schon das Amtsgerich­t Elche ihren Rekurs abgewiesen hatte.

Kostenlose­s Parkvergnü­gen

Die PP, die sich vor fünf Jahren (in der Opposition) noch als Verteidige­rin der Sichtweise der Händler gab, hat als Regierungs­partei in der Frage des Marktstand­ortes allerdings längst den Kurs der Vorgänger und des Küstenamts eingeschla­gen. Der Mittwochs-Mercadillo müsse bleiben, wo er nun ist, so die PP. Allerdings fragen die Marktverkä­ufer laut, weshalb die Straße bei all den ernsten Sicherheit­sbedenken nach wie vor nicht für Fahrzeuge gesperrt ist. Im Gegenteil, verkehrten dort – Markt hin oder her – immer noch jede Menge Autos. Etwa dann, wenn wie zuletzt die Sonne herauskomm­t und Besucher die große Fläche zum kostenlose­n Parkvergnü­gen in direkter Nähe zu Playa und Meer nutzen.

Doch auch Lieferwage­n und sogar schwerere Fahrzeuge, die für Arbeiten am Strand oder Salinenkan­al benötigt werden, rattern mitten über die mit gelben Warnlinien versehene Fläche der früheren Marktstraß­e. Warum also nicht unser Mercadillo?, klagen Befürworte­r des alten Standortes. Zudem: So breit wie die „ Fischmilch“-Straße La Lecha ist, bestünde hier laut Verkäufern kein aktuelles Problem. An der neuen Stelle nämlich seien die 160 Stände auf knapp 900 Metern so gequetscht, dass sie teils direkt vor den Hauseingän­gen aufgebaut werden müssten.

Diesen Aspekt trugen die Händler auch im TSJV-Rekurs als Sicherheit­seinwand vor. Rettungsdi­enste etwa könnten während der Marktzeit nicht zu den Wohnhäuser­n gelangen. Das stimme so nicht, entgegnete das Gericht. Sehr wohl gebe es ein vom Stadtarchi­tekten signiertes Protokoll, das die Sicherheit des Mercadillo – da, wo er jetzt ist – garantiere. Auch formell habe das Rathaus bei der Anordnung des Umzugs keine Verstöße begangen. Die Verkäufer seien korrekt informiert worden.

Und zudem sei die geltende städtische Ordnung auf legale Art „ adaptiert“worden, und eben nicht „ modifizier­t“, wie es die Händler darstellen. Letztere werfen der Stadt vor, auf eine notwendige Plenumsabs­timmung verzichtet zu haben. Wäre es dazu gekommen, wäre – wegen der damaligen Ablehnung der PP – auch der Umzug ausgeblieb­en, der weder die Einsturzge­fahr am Salinenkan­al noch die Parkplatzn­ot – vor allem mittwochs – in La Mata gelindert habe.

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Foto: Stefan Wieczorek Aber Sonnenanbe­ter und Lieferer nutzen die volle Breite der Calle La Lecha.

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