Hannibal goes Hollywood
Das Leben von Cartagenas Fiesta-Held kommt ins Kino mit Denzel Washington in der Hauptrolle
Cartagena – sg. Hannibal, einer der größten Feldherren der Antike, spielt in Cartagena bis heute eine bedeutende Rolle. Um ihn dreht sich das bedeutendste Fest, das die Hafenstadt jedes Jahr im September mehrere Tage lang groß feiert. Das historische Spektakel „ Carthagineses y Romanos“(Karthager gegen Römer) spielt den Punischen Krieg zwischen 218 und 201 vor Christus nach. Damals kämpfte die See- und Handelsmacht Karthago um Heerführer Hannibal und das junge Römische Reich gegeneinander, das letztlich als Sieger aus dem Konflikt hervorging. „ Karthager gegen Römer“wurde im Juni 2017 zur Fiesta von internationalem touristischen Interesse erklärt und zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern nach Cartagena.
Nun kommt Hannibal ins Fernsehen. Der Streamingdienst Netflix kündigte einen Film über den General Hannibal Barkas an, geboren um 247 vor Christus im damaligen Karthago. Er wird von HollywoodGröße Denzel Washington gespielt, der das Projekt auch produziert. Regie führt Antoine Fuqua, mit dem Denzel Washington mehrfach zusammenarbeitete und 2002 den Oscar für die Hauptrolle in „ Training Day“gewann.
Das wahre Leben Hannibals
Der Film über Hannibal basiere auf dem wahren Leben des Kriegers und behandle die entscheidenden Schlachten während des Zweiten Punisches Krieges gegen die Römer, heißt es auf der Webseite von Netflix. Viel mehr ist noch nicht bekannt.
Stoff liefert Hannibal reichlich, wie im Hafen von Cartagena bei der Fiesta „ Karthager gegen Römer“zu erleben ist. Sein überliefertes Leben hat nicht nur Action in Form von zahlreichen Schlachten gegen die Römer zu bieten, sondern auch Drama.
Hannibal heiratet die iberische Prinzessin Himilce im Frühjahr 221 oder 220 vor Christus im heutigen Cartagena, allerdings weniger aus Liebe, sondern um einen Freundschaftspakt mit den iberischen Völkern zu schließen, damit sie ihn gegen die Römer unterstützten.
Über Himilce und Hannibal waren sich die damaligen Geschichtsschreiber nicht ganz einig. Einer dramatischen Version zufolge soll der Aristokrat und Hannibal-Rivale Hannon der Große gefordert haben, den einjährigen Sohn Aspar von Himilce und Hanniballs den phönizischen Göttern zu opfern, um Karthago gegen Rom zu schützen. Doch die verzweifelte Himilce flehte ihren Mann an, das Baby zu retten, was er auch tat.
Im Mittelpunkt des neuen Films über Hannibal dürfte allerdings der sagenumwobene Feldzug im Jahr 218 vor Christus von Spanien nach Italien gewesen sein. Hannibal soll mit 37 Elefanten, 9.000 Reitern auf Pferden und 50.000 Fußsoldaten die Alpen überquert haben und in Italien einmarschiert sein, um die Römer auf eigenem Boden anzugreifen. Mit einer schlauen Taktik gewann er eine Schlacht nach der anderen – auch dank der Elefanten, die den norditalienischen Winter jedoch nicht überlebten. Doch dann verließ Hannibal das Glück. Die Römer griffen jetzt überall dort an, wo Hannibal nicht war, zum Beispiel in Spanien.
Als sich die Lage zuspitzte, wurde Hannibal abberufen, um Karthago zu verteidigen. Doch er unterlag 16 Jahren nach der legendären Alpenüberquerung. Die Römer eroberten seine Heimat. Der Zweite Punische Krieg war zu Ende und Rom für lange Zeit eine Art neue Supermacht. Als Hannibals größter Fehler gilt, dass er nicht in Rom einmarschierte, um das Imperium zu vernichten.
Mit 37 Elefanten, Tausenden Kriegern und Pferden über die Alpen