Hallenbad zwischen den Fronten
Rathaus löst Vertrag mit Schwimmbad-Konzessionär auf – So schnell wie möglich wieder öffnen
Calp – at. Geduld ist bei all denen gefragt, die gerne in Calps Hallenbad ihre Bahnen schwimmen. Nach langem Hin und Her hat das Rathaus jetzt den Vertrag mit dem Unternehmen Ilitia Mediterránea aufgelöst, das seit Oktober vergangenen Jahres das zuvor lange Zeit geschlossene Hallenbad zuletzt betrieb und dem das Rathaus Vertragsbruch vorwirft (CBN berichtete). „ Damit beginnt eine neue Epoche in der Verwaltung dieser Einrichtung, die in die Hände des Rathauses übergeht“, teilt die Gemeinde am Montag zuversichtlich mit, muss jedoch schnell feststellen, dass der Ärger mit dem Konzessionär damit noch lange nicht zu Ende ist.
Maximal zehn Tage ab Vertragskündigung hat dieser eigentlich Zeit, die Anlage an das Rathaus zurückzugeben, also bis Freitag, 1. Dezember. Danach muss das Hallenbad zunächst einmal geschlossen werden. Was allerdings nicht zu dem weiter durch Ilitia angebotenen Verkauf von Mehrfachtickets und Schwimmkursen passt, den das Rathaus am Donnerstag in einer Mitteilung als „ strafrechtlich unzulässig“anprangert. Neben diesem Verkauf künftiger Dienstleistungen, die es gar nicht mehr erfüllen kann, bekräftige das Unternehmen, „ dass es die Fortführung des Angebots garantiert und jeglichen
Vertragsbruch verneint“, so das Rathaus, das den Bürgern empfiehlt, keine Hallenbadkarten oder anderes für den Zeitraum nach dem 1. Dezember zu kaufen.
Geld zurückverlangen
„ Das Unternehmen hat keine andere Möglichkeit als zu schließen und das Hallenbad zu übergeben“, betont Stadtrat Ximo Perles und verweist auf den Rückhalt, den das
Rathaus für diese Anordnung vom Justizrat des Landes Valencia erhalten hat. Wer schon jetzt im Vorfeld bezahlt habe, könne das Geld über den elektronischen Rathaussitz (sede electrónica) und das Formular für die „ Reclamación por responsabilidad patrimonial“zurückfordern. Man werde jeden Fall einzeln überprüfen.
Und man werde alles daran setzen, das Hallenbad so schnell wie möglich wieder zu öffnen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein neuer Vertrag für Rettungsschwimmer, weshalb man zunächst einen vereinfachten Vertrag für eine Dauer von nur zehn Monaten gewählt habe, was die Fristen deutlich verkürze. Sobald der Auftrag vergeben sei, werde man eine neue Ausschreibung vorbereiten, mit größerem Finanzvolumen und längerer Laufzeit.
Pläne für bessere Zeiten
Gleichzeitig arbeite das Rathaus an einer neuen Verordnung für die Eintrittspreise, an einem Verfahren für die Bezahlung mit Karte und einer Anwendung für das Bezahlen per Handy. Bis die Verordnung für Eintrittsgelder in Kraft trete, sei der Eintritt frei, und sobald das Hallenbad auf finanziell sicheren Beinen stehe, werde ein Aktivitätenprogramm für die Nutzer ausgearbeitet. Auch sei geplant, eine für die Einrichtung verantwortliche Person einzustellen.
Dem Unternehmen, das sich jetzt gezwungenermaßen aus dem Hallenbad zurückziehen muss, warf das Rathaus in der Vergangenheit unter anderem vor, obligatorische Dienstleistungen nicht erbracht zu haben, darunter die Einhaltung der Öffnungszeiten und die Bereitstellung von Rettungsschwimmern.