Da waren’s nur noch vier
Vom Pech verfolgt: Ausgewilderter Luchs aus Lorca vom Auto überfahren – Bereits viertes Todesopfer
Lorca – sg. Acht Iberische Luchse sollten in der Sierra von Lorca eine neue Heimat finden. Heute, acht Monate später, sind es nur noch vier. Die Hälfte der bedrohten Wildkatzen starb eines nicht natürlichen Todes – zuletzt Turma. Das Weibchen wurde am 17. November auf der Autobahn A-92 bei Vélez-Rubio in der Provimz Almería überfahren.
Das technische Team, das die ausgewilderten Luchse, die alle ein Halsband mit GPS-Sender tragen, überwacht, sah das Unglück kommen. Sie hatten beobachtet, dass Turma aus der Tierra Alta bei Lorca in Richtung Norden von Almería wanderte und irgendwann die Autobahn überqueren würde. Turmas Kadaver wird in der Auffangstation für Wildtiere El Valle bei Murcia untersucht.
Die Todesliste der Luchse von Lorca führt Tiko an, der im Juni starb, nachdem er zu viel Plastik gefressen hatte. Tova überlebte einen Kampf mit einem Artgenossen im Eingewöhnungsgehege im August nicht. Ebenfalls im August wurde Tejo von einem Jäger aus nächster Nähe erschossen. Er hatte den Luchs angeblich mit einem Wildschwein verwechselt. Von Luchs-Dame Torrealvilla fehlt seit
Juni jede Spur. Ihr Halsband samt Sender wurden in der Nähe der Autobahn bei Puerto Lumbreras gefunden. Die einzigen, die sich noch in freier Natur durchschlagen, sind Tinajero, Tahúlla und Tilo. Umweltschützer der Organisationen Ecologistas en Acción und Anse kritisieren, dass das Wiederansiedlungsprojekt übereilt durchgeführt wurde und der neue Lebensraum nicht die Bedingungen für das Überleben der Luchse erfülle. Trotz der Rückschläge hält die Region Murcia am Projekt „ Lynx Connect“zur Erhaltung der bedrohten Spezies fest.
Zehn weitere Exemplare sollen im Laufe des nächsten Jahres im Hochland von Lorca ausgewildert werden. Das teilte die Landesregierung am Mittwoch, 22. November, mit. Wie ihre Vorgänger werden die Luchse zunächst in Akklimatisierungsgehegen an die Umgebung gewöhnt, bevor sie in die Freiheit in ein 22.500 Hektar großes Gebiet mit vielen Kaninchen – ihre Lieblingsspeise – entlassen werden.