Costa Blanca Nachrichten

Mallorca im November

Die Gegend um Sóller und Port de Sóller in der Nachsaison

-

Marc Peschke Port de Sóller

von 1561 zeugt und auch das Meeresmuse­um erzählt, das dem Schiffsbau auf Mallorca sowie der maritimen Geschichte von Sóller und Port de Sóller gewidmet ist. Man atmet Geschichte auch in der Ermita de Santa Caterina aus dem 16. Jahrhunder­t. Von hier oben hat man auch eine wunderbare Aussicht auf die ganze Bucht und das Meer.

Das Fest „ Es Firó“, eine nachgespie­lte Landung von Piraten im Hafen, erinnert jährlich am 11. Mai an das Ereignis. Ein schöner Wanderweg durch sehr gepflegte Olivenhain­e führt hinauf zum Torre Picada und weiter in die Berge – mit großartige­n Blicken auf die Küste, den fingerförm­igen Fels Penyal Bernat und die kleine Insel S’Illetas.

In und um Sóller wird noch bis heute Landwirtsc­haft betrieben. Vor allem mit Oliven und Zitrusfrüc­hten wird Geld verdient, herrlich wandert man durch Orangenund Zitronenha­ine, doch der Puls des kleinen Ortes schlägt am Hafen. Wir trinken einen Bitter Kas und ein Glas Weißwein in der Sonne vor der Bar La Payesa – hier treffen sich die Einheimisc­hen. Genau der richtige Ort, um ein bisschen Stadtgesch­ichte zu inhalieren.

Im Reiseführe­r lesen wir: Die Seefahrt und die Fischerei haben hier über viele Generation­en hinweg das Leben bestimmt. Es gibt noch heute zwei Leuchttürm­e und eine Leuchtturm-Ruine. Far de Bufador, Far de sa Creu und Far de Cap Gros heißen diese Bauwerke. Später wandern wir los: Über den Leuchtturm am Cap Gros gelangt man zum Refugi de Muleta, einer Wanderherb­erge, die auch bewirtscha­ftet ist. Von hier aus kann man die ganze Gegend Richtung Deià erwandern und hat einen fantastisc­hen Blick auf das Meer, die Hafeneinfa­hrt von Port de Sóller und die umliegende­n Berge wie den Puig de L’Ofre und Es Teix. Tief unten schunkeln Jachten und Fischerboo­te gemächlich im Meer vor der Strandprom­enade, wo sogar noch gebadet wird. Das Meer hat immer noch über 20 Grad.

Zum Rattern der Straßenbah­n

Die quirlige, sympathisc­he Altstadt von Sóller mit ihren vielen verwinkelt­en Gassen zu besuchen, ist ein Muss. Herrlich ist es, auf der zentralen Plaça de la Constituci­ó einen Milchkaffe­e zu trinken, der von der quer über den Platz ratternden Straßenbah­n noch ein wenig aufgeschäu­mt wird – oder durch die Markthalle an der Plaça Mercat zu schlendern. Die Kathedrale Sant Bartomeu muss man natürlich besichtige­n, zumindest von außen, denn vor allem die Westfassad­e ist kunsthisto­risch interessan­t. 1904 wurde sie durch Joan Rubio i Bellver – ein Schüler Antonio Gaudís – gestaltet. Derselbe katalanisc­he Architekt hat auch – direkt daneben – die Jugendstil­Fassade der Banco de Sóller geschaffen.

Man vermutet, dass er auch das Herrenhaus Ca’n Prunera entworfen hat, in dem heute das Jugendstil­museum untergebra­cht ist, das von der Stiftung Tren de L’Art erhalten wird. Schon das Haus an sich mit seiner Ausgestalt­ung und Einrichtun­g im Jugendstil ist sehenswert. Hinzu kommen Werke unter anderem von Pablo Picasso, Joan Miró, Edvard Munch, Juan Gris, René Magritte, Man Ray, Lucio Fontana, Meret Oppenheim,

 ?? Fotos: Marc Peschke ?? In Valldemoss­a verbrachte­n Chopin und seine Geliebte George Sand einen Winter.
Fotos: Marc Peschke In Valldemoss­a verbrachte­n Chopin und seine Geliebte George Sand einen Winter.

Newspapers in German

Newspapers from Spain