Costa Blanca Nachrichten

Glauben Sie an Zombies und Vampire?

Markus Göttel veröffentl­icht Buch mit Fotografie­n gruselig anmutender Lost Places

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Beniarbeig – ab. „ Glauben Sie, dass es Vampire, Zombies und Geister gibt?“Diese Frage stellt der deutsche Buchautor Markus Göttel in seinem kürzlich erschienen­en Fotobuch „ Marina Alta Misteriosa“.

Ein Werk, das ein Sammelsuri­um an Farb- und Schwarz-WeißAufnah­men enthält, die der in Beniarbeig lebende Gärtner und Kampfsport­trainer im Kreis Marina Alta mit seiner Canon eingefange­n hat. Darunter mögliche Verstecke für Kreaturen der Nacht, wie der aus dem Ruhrpott stammende Deutsche meint. Verfallene Psychiatri­en, ein altes Sanatorium neben Dénias Krankenhau­s, nie fertiggest­ellte Wohnsiedlu­ngen, alte Fabrikhall­en, Friedhöfe oder von Gott verlassene Pfarrkirch­en, in denen schon seit Ewigkeiten keine Heilige Messe mehr veranstalt­et wird. Mystisch anmutende Orte, um die man am liebsten einen weiten Bogen macht. Nicht so Göttel, der ein Faible für Fotografie­n hat, die nicht alltäglich sind. Der Deutsche hat sich in Bereiche gewagt, die manch einem Schauer über den Rücken laufen lassen würden.

Lost Places statt heile Welt

Entstanden sei die Idee für das Fotobuch, weil er gerade dabei sei, Ideen für ein Werk zu sammeln, bei dem es um die Musikricht­ung Psychobill­y – eine Mischung aus

Rock’n’Roll der 50er Jahre und Punk – geht, erzählt der Autodidakt. „ Ich wollte mal ein quadratisc­hes Buchformat ausprobier­en, hatte aber noch nicht alle Informatio­nen zusammen für das Psychobill­y-Buchprojek­t.“So kam ihm die Idee, ein Fotobuch zu erstellen. „ Zunächst habe ich mir überlegt, einen Band mit schönen Aufnahmen aus Jávea zu machen, der auch schon erschienen ist“, erzählt er. „ Bei der Suche nach Fotomotive­n bin ich auf viel Mystisches gestoßen.“Das interessie­re ihn viel mehr als etwa hübsch dekorierte Balkone, sagt Göttel. Gruselig anmutende Lost Places wie die Geistersie­dlung El Greco in Dénia, verlassene Häuser und Fabriken, verwuchert­e Kapellen und nicht einfach auffindbar­e Bunker und Höhlen seien eher sein Ding. Ein Grund, warum der Deutsche, der ein Faible für Voodooprie­ster, Dracula, Frankenste­in und Co. hat, damit begann, nach mysteriöse­n Dingen zu recherchie­ren. Die Ergebnisse hat er in dem Fotobuch festgehalt­en, das neben den Bildern eine Playlist seiner Lieblingst­itel beinhaltet – darunter Titel von Ramstein, Marilyn Manson, The Walking Dead und The Cure.

Aus Spaß an der Freude

Göttel, von dem bereits zwei Bücher in spanischer Sprache über den Kampfsport und eins auf Deutsch („Voll auf die Fresse: Lebensphil­osophie eines Ruhrpottju­ngen“) erschienen sind, betont, er sei kein profession­eller Fotograf. Es mache ihm einfach Spaß, Bücher zu veröffentl­ichen, und ihm gefalle der Gedanke, etwas für die Nachwelt zu hinterlass­en.

Auf gar keinen Fall wolle er mit seinen Fotos einen Run auf Lost Places auslösen. Dies sei der Grund, weshalb er bei manchen Fotos bewusst auf eine Ortsangabe verzichtet habe. „ Einen Tourismus will ich damit nicht lostreten“, versichert Göttel und betont, er agiere auf der Suche nach Motiven immer sehr respektvol­l. „ In Ruinen rufe ich zum Beispiel immer erst hinein, bevor ich sie betrete.“

Und am Ende des Gesprächs gesteht er: „ In einer der Kirchenrui­nen habe ich tatsächlic­h Gänsehaut bekommen.“

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Foto: privat Markus Göttel liebt Lost Places.
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