Win-Win-Win nach der Flaute
Chiringuitos kehren 2024 an Orihuelas Strände zurück – Küstenpartei: „Viel Skepsis“
Orihuela Costa – sw. Vor Weihnachten gibt es in Orihuela Costa ein Ostergeschenk. Die Stadt hat nämlich verkündet, dass die Chiringuitos an die Strände zurückkehren: und zwar in der Semana Santa 2024. Ohne die Strandbars und all ihre Services hatte Orihuelas Küste dieses Jahr auskommen müssen. Nun aber habe die PP-Vox-Ortsregierung den Auftrag in neuem Modus ausgeschrieben. Die 30-tägige Bewerbungsfrist für Unternehmen läuft.
Nach dem „ schlimmsten Sommer aller Zeiten in Orihuela Costa“(Mantra der Anwohner von Cabo Roig) soll laut Stadt im nächsten Jahr eine Win-Win-Win-Situation an den Stränden einsetzen. Und zwar allein damit, dass nicht mehr nur eine, sondern mehrere Firmen mit den Chiringuitos beauftragt werden, und so die Konkurrenz das Geschäft an den Playas beleben und aufwerten soll. In fünf Parts teilte das Rathaus dafür den neuen Vertrag mit Laufzeit von vier Jahren, bis 2027 inklusive.
Auf zwei Stränden ganzjährig
Der erste Teil umfasst für 79.700 Euro die Strände Punta Prima, Cala Mosca, Cala Estaca. Der zweite (238.663 Euro) erstreckt sich über die Cala Cerrada, Cala Bosque und Cala Capitán. Der dritte (105.350) betrifft La Caleta und Auguamarina, der vierte (179.700) La Glea, Barranco Rubio und Mil Plameras. Ein gesonderter fünfter Teil für 37.466 beauftragt keine Bars, sondern Wassersport-Angebote an den Stränden Cala Bosque, La Caleta, La Glea und Barranco Rubio.
Zwei Kriterien haben laut zuständigem Stadtrat Manuel Mestre (Vox) bei der Auswahl der Firmen Priorität: Erstens die geografische Nähe des jeweiligen Unternehmens zum Standort, zweitens die Rentabilität des jeweiligen Bereichs. Die beiden rentabelsten, Cala Bosque und La Caleta, sollen sogar laut Plan das ChiringuitoAngebot im ganzen Jahr aufbieten können. Der Rest nur in der Semana Santa sowie in der Hochsaison.
Sobald die Unternehmen beauftragt sind, müssen sie die Gebäudestrukturen, die sie in gutem Zustand von den vorherigen Pächtern übernehmen, instandhalten. Auch müssen sie Liegen, Schirme, Schließfächer sowie WCs stellen. Damit die Toiletten – nach Kritikflut in diesem Jahr – in gutem Zustand ganzjährig öffnen können, plant das Rathaus eine Extra-Finanzspritze.
642.000 Euro im Jahr einnehmen will die Stadt hingegen durch den Pachtzins im Rahmen des neuen Chiringuito-Auftrags. Auch hier entstehe ein Win-Win, da die Stadt einerseits – durch die Beauftragung mehrerer Firmen statt nur einer – mehr einnehme. Die Konzessionäre dagegen sparten Geld, da sie bereits stehende Strukturen übernähmen und in dieser Hinsicht nicht investieren müssten.
Zum Finanzloch, das das Fehlen der Strandbars in die Stadtkasse riss, – der Anwohnerverein Cabo Roig kalkuliert bis zu einer Million
Euro – äußerte sich das Rathaus nicht. Einen bleibenden Schaden beklagt indes die Küstenpartei Pioc. Bis nach England und Irland rumgesprochen hätte sich die diesjährige Flaute an Orihuelas Stränden.
Wo bleibt das Ergebnis?
Mit „ viel Skepsis“verfolge die Küste die neuen Versprechen der Stadt, nachdem hiesige Bewohner so oft enttäuscht worden seien. Eine Klärung schuldig bleibt das Rathaus indes weiter zur Hygiene am Strand der Cala Mosca. Hierhin fließen seit einiger Zeit stetig hässliche Substanzen. Man habe „ von Anfang an“Proben entnommen und sie mikrobiologisch untersucht, berichtet Stadtrat Mestre. Das Ergebnis dieser Proben? Vielleicht kennt man es an Ostern.