Dauercamper protestieren
Bewohner des Campingplatzes El Portús fordern Entschädigungen – Rathaus sagt Hilfe in Notfällen zu
Cartagena – sg. „ Nein zur Räumung“und „ Rettet unser Zuhause“war auf den Plakaten zu lesen, mit denen sich die Dauercamper auf dem Platz El Portús in Cartagena vergangene Woche versammelten. Sie protestierten gegen ein Kündigungsschreiben, das ihnen der neue Besitzer am 9. November geschickt hatte. Demnach wird ihr Vertrag über zwölf Monate nicht mehr verlängert und sie müssen ihre Plätze räumen. Die meisten müssen ihre Parzelle bereits am 1. Januar 2024 verlassen haben, andere haben Zeit bis Juni. Bei einigen lief der Vertrag bereits im November aus.
Viele Dauercamper, die zum Teil schon seit fast 40 Jahren auf dem Platz von El Portús leben, sind verzweifelt und wissen nicht wohin mit ihrem Mobilheim. Sie haben sich an das Rathaus von Cartagena gewandt und um Unterstützung gebeten.
Das Sozialamt springt ein
Das Einzige, was die Stadtverwaltung tun könne, sei, den Campern über das Sozialamt Hilfe anzubieten, sagte Bürgermeisterin Noelia Arroyo (PP). Für den Rest sei der Besitzer des Campingplatzes verantwortlich. Laut Arroyo ist der Eigentümer – eine Gruppe von sechs spanischen Unternehmern aus der Campingbranche – mit jedem der Betroffenen im Gespräch. Jeder Fall werde einzeln bewertet. Wenn eine Notlage bestehe, springe der Sozialdienst der Stadt ein, sagte Arroyo und wies darauf hin, dass es in den meisten Fällen aber keine Probleme gebe, wie die „ La
Opinión“schreibt.
Hintergrund des Konflikts ist eine Änderung des Gesetzes der Region Murcia, das das dauerhafte Wohnen auf Camingplätzen beendet. Demnach darf eine Parzelle nur zwölf Monate belegt werden und muss dann geräumt werden. Erst nach einer Frist von einem Monat kann man erneut auf den Campingplatz ziehen, jedoch ohne
Garantie auf denselben Platz.
Die insgesamt rund 200 betroffenen Camper fordern eine Entschädigung für ihre Mobilheime, die sich in ihrem Eigentum befinden und die sie in vielen Fällen wegen der Größe nicht abtransportieren lassen können. Zudem verlangen sie Schadenersatz für das, was sie als Angriff auf ihre Rechte und Würde betrachten.