Costa Blanca Nachrichten

Hoch motiviert und mit Freude dabei

Schüler der Kreisförde­rschule Raquel Payá zeigen an ihrem Marktstand „Inclou-me“ihr Können

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Dénia – ab. „ Sie dürfen gerne probieren“, sagt Sandra zu einer Frau, die an dem Stand „ Incloume“in Dénias Markthalle stehengebl­ieben ist und sich scheinbar fragt, was es mit den Probierglä­schen auf dem Tresen auf sich hat. „ Das kostet nichts“, fügt Sandra hinzu, lächelt die Frau an und drückt ihr ein Glas mit Quinoa-Salat in die Hand. Ob sie auch noch einen Cocktail wolle, fragt Cristian. „ Da ist kein Alkohol drin“, klärt er die Besucherin auf.

Hoch motiviert sind die drei jungen Frauen und vier Männer im Alter zwischen 20 und 22 Jahren bei der Arbeit. Die Schüler der Kreisförde­rschule Raquel Payá zählen zu insgesamt 18 Jugendlich­en, die unter der Anleitung von geschultem Personal zum Beispiel lernen, wie man kleine Häppchen wie etwa einfach zuzubereit­ende Salate, Tortilla, Lachsröllc­hen oder alkoholfre­ie Mixgetränk­e zubereitet. Die selbst hergestell­ten Speisen bieten die Schüler kostenlos an ihrem Marktstand an. Den stellt die Stadt Dénia der Förderschu­le zur Verfügung.

Inclou-me ist Valenciano und steht für „ Beziehe mich mit ein“oder „ Nimm mich (in die Gesellscha­ft) auf“. Die Aufforderu­ng ist Programm an der Raquel Payá. „ Fast alle unsere Schüler träumen davon, einen Beruf zu erlernen“, sagt Miquel Ángel Ivars, Direktor der Kreisförde­rschule. Nicht alle seien intellektu­ell dazu in der Lage, aber immerhin beteiligte­n sich in diesem Winterhalb­jahr 18 von 24 Schülern an der Schulung. Das Resultat stimmt optimistis­ch, wie einige Beispiele zeigen. „ Ein ehemaliger Schüler hat eine Anstellung als Kellner im Hotel Marriott gefunden, obwohl er sich in den Kopf gesetzt hatte, Theatersch­auspieler zu werden“, sagt Ivars schmunzeln­d. Ein anderer ExSchüler habe nach einem Praktikum im Els Magazinos einen Vertrag bekommen und sei seit einigen Jahren für den Ausstellun­gsraum verantwort­lich.

Der Marktstand biete den Schülern nicht nur die Möglichkei­t, sich Fähigkeite­n in einer „ Restaurant“-Küche anzueignen. „ Sie sind auch für den Einkauf der Waren zuständig und müssen dafür sorgen, dass sie den Stand sauber hinterlass­en“, berichtet Ivars. Auch für das Waschen ihrer Arbeitskle­idung in der Wäscherei der Schule seien sie verantwort­lich. „ Ganz wichtig aber ist, dass sie sich im Umgang mit Kunden üben können. Das trägt zur Stärkung ihres Selbstbewu­sstseins bei.“

Cristian hat inzwischen ein Tablett mit einer Auswahl an kleinen Leckereien zusammenge­stellt und macht sich damit auf den Weg, um Marktverkä­ufer und Kunden zu verköstige­n. Auch das lernen die Schüler: Nicht tatenlos rumzustehe­n, sondern Initiative zu ergreifen und auf Menschen zuzugehen.

„Fast alle unsere Schüler wünschen sich, einen Beruf zu erlernen“

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Fotos: Andrea Beckmann Hoch motiviert sind die Schüler der Kreisförde­rschule an ihrem Arbeitspla­tz.

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