Mülltrennung spart Geld
Benitachell erhöht Entsorgungsgebühr – Immer noch zu viel Restmüll
Benitachell – se. Benitachell erhöht die Müllgebühr um 18,50 Euro, weil ein Gesetz der Zentralregierung in Madrid alle Rathäuser zwingt, ab sofort mit dieser Gebühr die realen Kosten der Müllentsorgung abzudecken. Diese Kosten betragen im Küstenort rund eine Million Euro, das Defizit lag bisher bei rund 300.000 Euro. Diese Erhöhung der Müllgebühr ist in Benitachell die erste seit dem Jahr 2007 – also seit 16 Jahren. Im Ortszentrum beträgt die Gebühr ab sofort 118,50 Euro und im Umland 128,50 Euro.
Kosten explodiert
„ Die Kosten sind in den letzten Jahren explodiert, deshalb müssen wir die Gebühr erhöhen, um weiterhin einen angemessenen Service bieten zu können“, sagt Bürgermeister Miguel Ángel García. Die Fachleute im zuständigen Amt hätten alles genau berechnet. Das Ziel sei gewesen, Privathaushalte möglichst wenig zu belasten und dass auch mehr zahlt, wer mehr Müll produziert. Das brachte Neues in den Fokus, zum Beispiel Unternehmen im Ort, die viel Müll produzieren, aber bisher relativ wenig gezahlt hatten. Und bei der Auflistung aller Firmen kam ein weiteres Problem ans Licht: Es gab im Ort Unternehmen, die gar keine Müllgebühren bezahlten. Das Rathaus will das künftig stärker kontrollieren, Schlaumeier, die durch das Netz geschlüpft sind, aufspüren und von ihnen auch rückwirkend Gebühren einziehen.
Touristische Vermietungen
Für Wohnungen, die für Touristenvermietungen genutzt werden, muss man künftig mehr zahlen als für den privaten Wohnsitz. „ Denn wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass die Zahl der wilden Müllkippen in der Hochsaison stark steigt. Anscheinend haben die Besucher weniger Interesse als die Einheimischen, ihr Umfeld pfleglich zu behandeln“, sagt García. Man muss also hinter den Touristen her räumen und das verursacht Kosten.
Ein weiterer Kostenfaktor ist, dass die Bürger immer noch zu wenig Müll trennen. Die Entsorgung des Restmülls war schon immer teuerer als die von Papier, Glas oder
Verpackungen. „ Und in den letzten Jahren ist der Preis exponentiell gestiegen“, sagt García. Benitachell gehört mit rund 50 anderen Städten und Gemeinden aus der Marina Alta und der Marina Baja dem Müllentsorgungsverband Consorci Mare an. Das Rathaus transportiert den Restmüll auf eine Deponie in El Campello. 2021 zahlte Benitachell für diese Dienstleistung 165.000 Euro, 2022 und 2023 kostete sie bereits 216.000 Euro – also 50.000 Euro mehr. Dazu kommt eine neue Steuer von 30.000 Euro, die das Rathaus seit 2022 für die Entsorgung von Restmüll zahlen muss.
Neue Maschinen
Benitachell hat eine gemeindliche Müllentsorgungs- und Straßenreinigungsfirma. Sie heißt Poble Net, wurde 2015 gegründet und erbte zunächst die Ausrüstung der vorherigen, privaten Firma, die damals schon abgenutzt war. Im Laufe der Jahre stattete das Rathaus Poble Net dann besser aus. Neue Fahrzeuge wurden gekauft – einige waren über 20 Jahre alt. Und es gibt auch neue, kostenintensive Aktionen, die die Mülltrennung fördern sollen, wie die Haus-zuHaus-Sammlung. Zu den neuen Maschinen im Fahrzeugpark gehören eine Kehrmaschine und ein elektrischer Kipplader, der mit Wasserdruck reinigt. Darüber hinaus werden in Kürze zwei neue Müllwagen gekauft. Einer kann 3,5 Tonnen aufnehmen, der andere hat eine zweigeteilte Ladefläche.