See soll bleiben, wie er ist
Benimantell verhindert Bautätigkeiten am Embalse de Guadalest – Schutzplan in Vorbereitung
Benimantell – fin. Der Stausee in Guadalest soll genau so bleiben, wie er jetzt ist: Grün-glitzernd, umgeben von Kiefern, unberührter Natur und nicht viel mehr, abgesehen von ein paar vereinzelten Landhäusern. So zumindest will es das Dorf Benimantell auf seinem Gemeindegebiet, das an den See angrenzt. Deshalb setzt das Rathaus jetzt sämtliche Baulizenzen aus, sowohl für Neubauten als auch für Erweiterungen, die die Höhe von Gebäuden betreffen.
Während dieser Aussetzung will das Rathaus einen sogenannten Plan de Acción Territorial ausarbeiten, mit dem die Landschaft besser geschützt werden kann als sie es aktuell ist. „ Das Gebiet am Stausee ist allein von der Optik her schon von großer Bedeutung – nicht nur für unser Dorf, sondern für die ganze Umgebung. Und es ist zudem für den Tourismus wichtig“, meinte Bürgermeister José Manuel Andreu gegenüber dem Radiosender Onda Cero. Es gebe konkrete Baupläne, die „ eine erhebliche visuelle Beeinträchtigung der Landschaft“darstellen würden. Diesen Plänen wollte das Rathaus mit der Aussetzung der Genehmigungen per Plenumsbeschluss nun offenbar zuvorkommen.
Nun will Benimantell vor allem Zeit gewinnen. Der Aktionsplan für das Gebiet muss binnen eines Jahres stehen, „ wir wollen nichts überstürzen, sondern Zeit haben, uns zu überlegen, wie die urbanistische Entwicklung in diesem Gebiet aussehen soll“, so Andreu. Welche Projekte es am Stausee gibt, verriet der Bürgermeister nicht, nur, dass es zwei sind. „ Es tut uns leid, dass wir damit Pläne von Unternehmen auf Eis legen. Aber der Umweltschutz geht vor.“
Dem Plan, den das Rathaus jetzt erstellen will, geht zunächst eine Studie voraus, anschließend folgt die Ausarbeitung des eigentlichen Projekts, das die Landschaft schützen und die Bodennutzung neu festlegen soll. Einen Entwurf für solch einen Plan gibt es zwar bereits, er ist aber über zehn Jahre alt, und berücksichtigt die jüngste bauliche Entwicklung nicht – allen voran das Hotel Vivood Landscape, die größte urbanistische Veränderung am Guadalest-See in den vergangenen Jahren.
Das Gebiet, das sich das Rathaus nun in dem Plan vornehmen will, umfasst wiederum eine konkrete Zone nördlich von Benimantell, auf der anderen Seite des Stausees gegenüber vom Ortskern. Dort gibt es bislang so gut wie gar keine Gebäude. Die Aussetzung der Lizenzen kann das Rathaus über zwei Jahre hinweg durchsetzen – so oder so muss es aber nach einem Jahr einen Entwurf für den Aktionsplan vorlegen.
„Der Umweltschutz hat Vorrang vor den Bauplänen von Unternehmen“