In Orihuela tropft es
30 Wasserlecks am Kanalsystem Tajo-Segura: Die verlorene Menge sei irrelevant, sagt das CHS
Orihuela – sg. Das Aquädukt des Tajo-Segura ist undicht. In Orihuela weisen die Rohre des Überlandkanals, der Wasser aus dem Fluss Tajo in Kastilien-La Mancha in den Fluss Segura in den staubtrockenen Südosten von Spanien leitet, mehr als 30 Lecks auf, wie die Zeitung „ Información“berichtet. Die meisten Stellen seien unbedeutend, doch aus einigen läuft das Wasser hinaus und werde vergeudet. Die Lecks würden an Rohrverschlüssen auftreten und seien seit Jahren ein bekanntes Problem, hieß es.
Was jahrelang hingenommen wird, ist heute jedoch alarmierend angesichts der herrschenden Dürre. Es scheint paradox, dass das Wasserwirtschaftsamt des Segura CHS wegen der Trockenheit und des Niederschlagsmangels die Bewässerung um 25 Prozent kürzen will und gleichzeitig Wasser aus den Rohren der Trasvase Tajo-Segura verloren geht.
Der Hintergrund: Der Wartungsvertrag für den Kanal, der auch das Reparieren von Lecks beinhaltet, ist vor einem Monat ausgelaufen. Die Ausschreibung eines neuen zwei bis drei Millionen Euro teuren Vertrags nimmt anscheinend Zeit in Anspruch, so dass das Umweltministerium in Madrid beschlossen hat, zunächst eine abgespeckte Version für das Stopfen der Löcher auszuschreiben.
Die Lecks werden laut CHS durch plötzliche Temperaturschwankungen verursacht, die bis zu 25 Grad am Tag erreichen können. Dadurch dehne sich das Metall der Rohre und ziehe sich wieder zusammen. Die dadurch verursachten undichten Stellen sind in mehreren Abschnitten der fünf Kilometer langen Leitung festgestellt worden.
Die Infrastruktur befördert Wasser vom Tajo zum Hauptreservoir La Pedrera in Orihuela, ins
Campo de Cartagena in Murcia und in die Vega Baja.
10.000 Liter Verlust am Tag
Auch wenn die Lecks mit dem in Fontänen herausspritzenden Wassers ein spektakuläres Bild abgeben, das in den Sozialen Netzwerken geteilt wird, ist der Verlust laut CHS irrelevant. Pro Tag würden ungefähr 10.000 Liter verloren gehen bei einer transportierten Gesamtmenge von 35.000 Liter pro Sekunde. Das sei kein großes Volumen.
Das auffälligste Leck hat der
Wetterdienst MeteOrihuela in der Nähe des Kanals El Reguerón inMurcia ausgemacht. Das CHS versicherte, dass das Wasser in einem Hilfskanal aufgefangen werde und nicht vergeudet werde. Wasserverluste seien seit der Inbetriebnahme der Trasvase vor 40 Jahren an der Tagesordnung. Im Laufe der Jahre hat das CHS Flickarbeiten an den Rohren durchgeführt. Der Wasserverlust durch Verdunstung in Freiluftleitungen sei viel größer als der durch Lecks und immer noch weniger als 15 Prozent der gesamten Wassermenge.