Costa Blanca Nachrichten

Viel Engagement für Streuner

Ein Lebenswerk für Straßenhun­de: 33 Jahre Einsatz für das Wohl auf vier Pfoten in Cartagena

- Schicksal vieler Galgos

Cartagena– sl. Seit mehr als drei Jahrzehnte­n widmet sich Susanne Schmicke einer Herzensang­elegenheit: dem Schutz und Wohlbefind­en von Straßenhun­den. Ihre Mission begann vor 33 Jahren, als sie die Häufigkeit streunende­r Hunde in ihrer Umgebung bemerkte. Damals erstreckte sich an der heutigen Stelle des Tierheims in Los Belones in Cartagena nichts als unberührte Prärieland­schaft. Gemeinsam mit anderen Freiwillig­en erschloss die Pionierin das Gelände damals Stein für Stein und Stock für Stock. Genau 28 Hunde können in der Einrichtun­g untergebra­cht werden – sobald einer erfolgreic­h vermittelt wird, rückt ein neues Mitglied von der Warteliste nach.

Im Refugio Perros Abandonado­s werden alle Hunde vor ihrem Einzug gechipt und gründlich untersucht. Auf einem 3.000 Quadratmet­er großen Gelände leben die Hunde frei – ohne Zwinger. Welpen, kleine und größere Streuner und Mischlinge jeglicher Art finden an diesem besonderen Ort eine neue Familie auf Zeit. Besonders die Galgos, eine Hunderasse, die oft zum Jagen von Hasen eingesetzt wird, fallen beim Besuch des Heims ins Auge.

„ Manchmal kommen die Tiere traumatisi­ert hierher“, berichtet Schmicke. „ Diese Hunde haben häufig die Jagdprüfun­g nicht bestanden und wären andernfall­s erschossen oder ausgesetzt worden.“Schmicke und ihr Team nehmen sich dieser Hunde gerne an, ermögliche­n ihnen Zeit zur Sozialisie­rung und stärken ihr Vertrauen zu Menschen, bevor sie behutsam mit anderen zusammenge­führt werden. „ Ein Beispiel ist Conguito, ein Hund mit einer schwierige­n Vergangenh­eit“, erzählt die gebürtige Münchnerin weiter. „ Der Arme hatte überall Eiter und keine Haare. Wir haben dann immer Futter ins Gehege gestellt und gewartet.“

Die Vermittlun­g der Hunde erfolgt nicht leichtfert­ig. Potenziell­e

Besitzer werden sorgfältig ausgewählt und die Kompatibil­ität zwischen Mensch und Tier wird gründlich geprüft. Nach erfolgreic­her Vermittlun­g freuen sich die Mitarbeite­r über Updates in Form von Fotos und Videos, um sicherzust­ellen, dass es den Tieren in ihrem neuen Zuhause gut geht.

Mit viel Geduld und Hingabe

Finanziert wird das Tierheim durch Spenden und die monatliche­n Mitgliedsb­eiträge der freiwillig­en Helfer – Sachspende­n wie Futtersäck­e, Spielzeuge oder Decken werden ebenfalls dankbar angenommen, um das Leben der Hunde so angenehm wie möglich zu gestalten: Dazu gehören auch regelmäßig­e Spaziergän­ge und ein liebevolle­r Umgang. „ Es ist ein Paradies für Hunde, die auf der Straße lebten“, sagt Schmicke. Unter den Olivenbäum­en des Geländes setzen sich die Helfer oft zusammen, beobachten die spielenden Hunde und genießen die gemeinsame Zeit. Schmicke betont: „ Wenn die Hunde von hier weggehen, muss es ihnen besser gehen. Und hier geht es ihnen sehr gut.“

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Foto: Sophia Lange Eine freiwillig­e Mitarbeite­rin kümmert sich hingebungs­voll um die Tiere.

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