Aggressiv und widerstandsfähig
Wasserwirtschaftsamt CHS klärt über invasive Arten im Flussbecken des Segura auf
Murcia – sg. Wie sehen Zebramuscheln oder Asiatische Venusmuscheln aus und was kann man gegen ihre Ausbreitung tun? Das Wasserwirtschaftsamt des Segura (CHS) hat die Informationen auf seiner Internetseite über invasive Arten überarbeitet – mit dem Ziel, die Bevölkerung besser über Exoten und die Auswirkungen auf die Ökosysteme im Flussbecken des Segura aufzuklären. Auf diese Weise sollen die Bürger mithelfen, die Verbreitung der Fremdlinge zu bremsen. Unter dem Motto „ Zebramuschel-Alarm! Lass sie nicht an dir kleben“klärt die Webseite über die am weitesten verbreiteten Invasoren und die damit verbundenen Risiken auf.
Auf der Internetseite erfährt man unter anderem, dass die Exoten eine der weltweit größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt sind. Sie konkurrieren mit einheimischen Arten um Nahrung, werden zu ihren Feinden und verdrängen sie schließlich aus dem Ökosystem. Zudem sind sie eine Quelle für genetische Verschmutzung und übertragen Krankheiten. Ihr Wettbewerbsvorteil: Sie passen sich problemlos an Umweltbedingungen an und vermehren sich rasend schnell.
Zebra- und Asiatische Venusmuscheln sammeln sich massiv auf dem Grund von Flüssen und Stauseen an. Sie zerstören die
Laichgebiete von Fischen und verändern die Transparenz des Wassers, weil sie große Filtrierer sind, indem sie Nahrung aus dem Wasser herausfiltern. Die Muscheln wachsen auch in Rohren, verstopfen sie und lassen sie schneller rosten. Sie hängen sich an Fischernetze und Boote und werden so in andere Gebiete transportiert.
Die Asiatische Muschel ist in Südostasien, Australien und Afrika heimisch. 2013 wurde sie erstmals im Fluss Segura entdeckt. Die leuchtend grün-gelbe, fünf Zentimeter lange Muschel produziert in ihrem relativ kurzen Leben 10.000 Larven. Die Zebramuschel ist etwas kleiner und dunkel gestreift, daher auch der Name. Sie stammt aus dem Kaspischen und Schwarzen Meer und wurde 2019 im Segura-Becken gefunden. Sie bevorzugt Stauseen und haftet sich an jedes Substrat, egal ob natürlich oder künstlich. Die Weibchen können bis zu eine Million Eier pro Jahr freisetzen. Als ausgewachsene Exemplare bilden sie in kurzer Zeit Kolonien. Zebramuscheln haben ein hohes Invasionspotenzial.
In der Pflanzenwelt ist das Schilfrohr eine weitere exotische Art, die sich an Flussufern ausbreitet und die heimischen Pflanzen gnadenlos verdrängt. Die dicken, bis zu sechs Meter hohen Stängel schränken die Abflusskapazität der Flüsse ein und erhöhen die Brandgefahr.
Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft das Schilf, das vermutlich aus Asien stammt, als eine der 100 gefährlichsten Arten der Welt ein. Die Pflanze ist äußerst widerstandsfähig. Ihre fleischigen Wurzeln dienen als Energiereserven, sodass ihr weder niedrige und hohe Temperaturen noch Feuer etwas anhaben können.
Die Zebramuschel produziert eine Million Eier pro Jahr