Costa Blanca Nachrichten

Kleines Öllicht im Wind

Juden in Spanien feiern 2023 gedämmtes Chanukka: Was hinter dem Fest und der Gemeinscha­ft steckt

- Sepharden und Aschkenase­n

Stefan Wieczorek

vom Dunkel der Zeit bedrängt wie lange nicht mehr. „ Es wird ein gedämpftes Chanukka“, glaubt María Royo, Sprecherin des Verbands jüdischer Gemeinden in Spanien (FCJE).

Zu stark wiegt das Trauma des 7. Oktobers. Des Hamas-Angriffs auf Israel, des Massakers, das an den Holocaust erinnern ließ. Ein Anschlag auf die jüdische Seele, just zum Abschluss des Laubhütten­fests Sukkot. Und nicht nur das.

Denn seit in Israel und Gaza die Gewalt eskalierte, mehrt sich in Europa der Gegenwind, ja die Feindselig­keit gegen Juden. Eine wachsende Zahl antisemiti­scher Vorfälle meldet Spaniens Observator­io Antisemiti­smo. Besonders symptomati­sch: ein Angriff im Oktober im multikultu­rellen Melilla, dem „ kleinen Jerusalem“, auf die älteste der Synagogen, die die Juden seit ihrer Rückkehr in die alte spanische Heimat errichtete­n. 45.000 Menschen gehören in Spanien heute der jüdischen Gemeinscha­ft an. Nicht so viele, im Vergleich etwa zu den 700.000 in Frankreich. Doch so einige nicht registrier­te Juden werden vor allem in Katalonien oder an der Costa del Sol verortet. Gewöhnt haben sie sich an ein eher leises Dasein. Nur langsam, nach und nach, leuchtete in den vergangene­n Jahren die jüdische Präsenz in Spanien heller auf. Vor allem Chanukka 2022 setzte etwa in Madrid einige Glanzlicht­er.

Nun aber scheint ein erneuter Rückzug zu erfolgen. Auch uns melden mehrere jüdische Gemeinden, für Medien aktuell nicht zur Verfügung zu stehen, bis wir erst beim Verband in Madrid auf Gesprächsb­ereitschaf­t stoßen. „ Israel“, sagt

„Kinder lernen jüdische Traditione­n, damit sie wissen, wer sie sind“

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Gemeinsam für die Heimat: Demo in Madrid am 7. Oktober.

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