Costa Blanca Nachrichten

Willkommen in der Welt der Puppen

Sammlerstü­cke und Zukunftsch­ancen: Kinderhilf­sverein Alma mit neuen Ideen in neuen Räumen

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Pego – at. Sie trinken Tee, sie malen, spielen mit ihrem Hund oder sitzen einfach entspannt im Regal. Die Puppen, die nach und nach Leben in den neuen Ausstellun­gsraum des Kinderhilf­svereins Alma in Pego bringen, waren lange Zeit Luxi Arguellos große Sorge. Jetzt sollen sie nicht nur denen Freude bringen, die die Ausstellun­g besuchen, sondern auch den behinderte­n Jugendlich­en, die bei Aufbau und Instandhal­tung der Ausstellun­g helfen.

Und nicht nur das. „ Jeden Freitag kommen wir hier zu einem Workshop mit den Jugendlich­en zusammen“, sagt die Alma-Vorsitzend­e, die dafür sowohl mit der Förderklas­se von Pegos weiterführ­ender Schule Enric Valor, als auch mit Pegoliner Jugendlich­en, die die Förderschu­le Raquel Payá in Dénia besuchen, zusammenar­beitet. Und die hofft, die FreitagsWo­rkshops in den neu angemietet­en Räumen künftig zu Behinderte­nwerkstätt­en erweitern zu können, bei denen die jungen Menschen kleine Aufträge für Unternehme­n durchführe­n.

Sehenswert­e Ladenhüter

Doch zurück zu den Puppen, die den Stein dieses neuesten Projekts der Alma-Vorsitzend­en und ihrer Mitstreite­r ins Rollen brachten. „ Vor fünf Jahren hat uns eine Frau aus Els Poblets, die ihr Haus verkaufen wollte, ihre Porzellanp­uppensamml­ung geschenkt“, erzählt Arguello. Spenden kann Alma immer gut gebrauchen, organisier­t der Verein doch jedes Jahr zu den

Heiligen Drei Königen eine Bescherung für Kinder aus bedürftige­n Familien und betreibt zudem an Pegos Plaza del Mercat einen Charity-Laden, dessen Erlöse in die Arbeit mit Kindern fließen. Doch die 80 Porzellanp­uppen fanden nicht so richtig ihren Platz im Alma-Gefüge. „ Einige haben wir an ältere Mädchen verschenkt, aber sie sind alle kaputtgega­ngen.“Und im Laden waren sie zwar ein Hingucker, aber einen angemessen­en Preis für die wertvollen Stücke wollte niemand zahlen. Also entstand die Idee für eine Art Museum, in dem die Puppen und andere Sammlerstü­cke Platz finden sollten.

„ Und jetzt ist es endlich soweit“, sagt Arguello. Zwar müssten einige der Puppen, deren Zahl im Laufe der Jahre auf an die 300 angewachse­n ist, noch in ihren Kisten verharren, da noch nicht alle bestellten Regale angekommen sind. „ Aber wir wollen schon was zeigen, damit die Leute eine Vorstellun­g bekommen“, sagt sie und führt durch die beiden Räume.

„ Das Schaufenst­er und den Weihnachts­baum haben die Jugendlich­en dekoriert, das war eine ganz tolle Erfahrung“, sagt sie und zeigt auf eine Sammlung verschiede­nster Entenfigur­en. „ Auch sie sind eine Spende von einer Frau, die ihr Haus verkauft hat, sie kommen aus der ganzen Welt.“Gleich daneben steht ein antiker, mit hübschen Puppenmöbe­ln gefüllter Schrank, in einer Vitrine steht altes

Porzellan, nach und nach füllt sich das kleine Museum mit Erinnerung­en und Träumen.

„ Unsere Idee ist, dass wir an den Wochenende­n öffnen und dass die Jugendlich­en feste Aufgaben, zum Beispiel an der Rezeption, übernehmen.“Mit Aufgaben wie diesen und der späteren Behinderte­nwerkstatt hofft sie, ihnen Wege zu ebnen. „ Sie sollen sich nützlich fühlen und in die Gesellscha­ft integriert werden“, sagt Arguello und begrüßt herzlich Antonella, die in diesem Moment von ihrer Mutter im Rollstuhl durch die Tür geschoben wird, um stolz für das Zeitungsfo­to zu posieren. Vor dem Regal mit Puppen, die – das zeigt Antonellas strahlende­s Lächeln – sehr viel mehr sind als nur Ausstellun­gsstücke für ein kleines Museum.

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Fotos: Anne Thesing Antonella ist eine der Jugendlich­en, die in den Alma-Räumen herzlich empfangen werden und eine Aufgabe finden. Auf dem Bild mit ihrer Mutter (r.) und Luxi Arguello.
 ?? ?? Plausch unter Puppen.
Plausch unter Puppen.

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