In Muralla Roja kehrt keine Ruhe ein
Anwohner und Rathaus liegen erneut im Clinch – Klagen wegen Naturschutzgebiet in Manzanera-Bucht
Calp – ann. Alle sind begeistert vom Hingucker-Gebäude Muralla Roja in Calps Manzanera-Bucht – Touristen, Produzenten von Videoclips für Werbe- oder Musikvideos und Architekturforen. Doch in dem auffälligen Komplex von Stararchitekt Ricardo Bofill zu wohnen, ist ob des Ruhms mit diversen Unannehmlichkeiten verbunden.
Um wenigstens den Parkplatz für sich zu haben, haben die Anwohner nun einen Zaun errichtet. Dieser verläuft laut UrbanismusStadtrat José Manuel del Pino auch auf öffentlichem Grund. „ Sie haben einen öffentlichen Platz eingezäunt, weil sie direkt vor ihrem Haus parken wollen“, sagte del Pino gegenüber der Zeitung „ Levante“. Bereits im Jahr 2018 hatten die Bewohner der Muralla Roja einen Zaun um das Gebäude errichtet, um sich vor Fotografen und Schaulustigen zu schützen. Auch diesen mussten sie wieder abbauen, weil er teilweise auf städtischem Boden stand.
Doch die Anwohner sind nicht die Einzigen, mit denen das Rathaus wegen der Manzanera-Bucht im Clinch liegt. Zwei Bauunternehmen haben gegen das Rathaus geklagt, weil es 10.000 Quadratmeter Kiefernwald in der Bucht unter Naturschutz gestellt hat. Es ist das letzte unberührte Gebiet an den 14 Kilometern der Calper Küstenlinie. „ Schon allein das ist Grund genug, es unter Schutz zu stellen“, sagte del Pino in der Plenumssitzung am vergangenen Dienstag, als es um das Thema ging. Unter die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans fallen auch die Außenzonen der Bofill-Gebäude Xanadú und Muralla Roja. Weshalb auch deren Anwohner das Rathaus verklagt haben. In der Plenumssitzung hat die Stadtregierung aus Somos Calpe, Sozialisten und Compromís beschlossen, bei den drei Verfahren vor Gericht vorsprechen zu wollen. „ Das allgemeine Interesse muss über dem privaten Interesse stehen“, sagte del Pino hinsichtlich der drei Klagen.