Krebspatienten sind nicht allein
16 ehrenamtliche Helfer in Ondara für AECC im Einsatz – 20.000 Euro für Krebsforschung
Ondara – ab. Die Diagnose Krebs ist meistens ein Schock – nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für Angehörige. Angst und Unsicherheit ist die Folge. Die Krankheit bestimmt den Alltag. In Ondara werden Krebspatienten nicht allein gelassen. In der kleinen Gemeinde ist eine Gruppe Freiwilliger unermüdlich für den spanischen Krebsverband Asociación Española Contra el Cancer (AECC) im Einsatz – sei es, um Krebspatienten Orientierungshilfe zu geben, ihnen mögliche Hilfsquellen aufzuzeigen oder Gelder für die Krebsforschung zu generieren. Die CBN sprach mit Ondaras AECC-Vorsitzenden Marí Carmen Bisquert.
CBN: Wieviele Leute engagieren sich in Ondara für die AECC und wer sind diese Menschen?
Marí Carmen Bisquert: Die AECC Ondara besteht aus 16 freiwilligen Helfern, die hauptsächliche Altersgruppe liegt zwischen 50 und 69 Jahren. Wir können Unterstützung gebrauchen, vor allem suchen wir jemand, der Englisch oder Deutsch spricht.
Seit wann gibt es die AECC?
Landesweit seit 1953. Gegründet wurde sie von dem Madrider Unternehmer José Biosca, der wenige Jahre zuvor bei einer Geschäftsreise am Straßenrand auf eine Mutter stieß, die ihr krebskrankes Kind auf dem Arm trug. Die Frau war auf der Suche nach medizinischer Hilfe. Das Erlebnis veranlasste ihn, sich für Krebspatienten zu engagieren. 1971 wurde die Stiftung der AECC gegründet, die es sich zur Aufgabe macht, Gelder für die Krebsforschung zu generieren. Seitdem flossen landesweit 70 Millionen Euro in mehr als 380 Forschungsprojekte.
Wie waren hier die Anfänge?
Die AECC Ondara gibt es seit 1968, gegründet von María Jesús Mestre. Sie war die Frau des damaligen Bürgermeisters.
Was will Ihre Vereinigung?
Neben der Generierung von Geldern, die der Krebsforschung zugute kommen, steht die Begleitung von Krebspatienten an vorderster Stelle. Viele Menschen wissen gar nicht, welche Hilfen ihnen zustehen – sei es finanzieller Art wie etwa bei Arbeitsverlust oder in Form von psychologischer Betreuung.
Wie lauft das mit dem psychologischen Beistand?
Für die AECC ist die Psychologin Miriam González in der Marna Alta tätig. Donnerstags hat sie ihre Sprechstunden von 8 bis 15 Uhr in Ondaras Centro Social, mittwochs und freitags zu der gleichen Zeit im Kreiskrankenhaus in Dénia. Für Krebspatienten ist der psychologische Dienst kostenlos.
Welche Unterstützung finden Krebspatienten noch?
Seit 1989 gibt es landesweit die kostenlose Beratungsstelle „ Info Cancer“– ein Telefondienst, der sieben Tage die Woche an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzt ist. Unter der Gratisnummer
900 100 036 können sich Krebspatienten und ihre Angehörige Hilfe holen.
Die AECC Ondara ist sehr aktiv, es gab dieses Jahr zahlreiche Benefizveranstaltungen. Wieviel wurde eingenommen?
Wir haben 2023 insgesamt 20.000 Euro erwirtschaftet, die wir dem regionalen Verband der AECC in Alicante übergeben konnten.
Auch für kommendes Jahr stehen schon Veranstaltungen fest. Was sind kurz- und mittelfristig die Vorhaben ?
Am 4. Februar (Weltkrebstag) tritt die Theatergruppe Valentes i Positives aus Pedreguer ab 18.30 Uhr im Auditorio Municipal in Ondara auf. Eintritt sechs Euro. Am 17. Februar findet bei uns im Kulturhaus ab 18.30 Uhr ein Konzert der „ Flautes y Piano“statt, und am 13. April tritt in Beniarbeigs Auditorio ab 20 Uhr die Gruppe Teatro Telon - Eros mit dem Stuck „ Pronostico Reservado“auf.
Wer einen direkten Kontakt zur AECC wünscht, kann was tun?
Wir sind jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr im Centro Social anwesend. Telefonisch kann man mich über 690 786 242 kontaktieren.