Meister Proper im Rathaus
Neuer Bürgermeister Marcos Zaragoza stellt durchgeführte und geplante Projekte vor
Villajoyosa – ann. Es ist vermutlich nicht einfach, nach nur sechs Monaten im Bürgermeisteramt Bilanz zu ziehen und dabei den Eindruck zu erwecken, man habe schon viel geleistet. Einen Versuch startete Villajoyosas neuer Alcalde Marcos Zaragoza (Volkspartei, PP) am Dienstag beim Frühstück – es gab natürlich heiße Schokolade – mit der Presse dennoch.
Sein Team habe in diesem halben Jahr „ sehr viel und hart gearbeitet“, sagte Zaragoza und zählte auf, was er und seine Stadträte schon auf die Beine gestellt haben. Dabei erwähnte der Bürgermeister zum Beispiel die Olivenernte auf öffentlichen Grundstücken wie etwa Kreisverkehren, die „ ein voller Erfolg war“. Dass die Aktion auch schon im Vorjahr unter der Vorgängerregierung gut gelaufen war, erwähnte Zaragoza nicht. Die Bonos Consumo – eine Aktion mit Einkaufsgutscheinen, die in allen Gemeinden durchgeführt wird –, schrieb sich der Bürgermeister ebenso auf die Fahnen wie internationale Rugby-Turniere im Stadion El Pantano, die schon lange geplant waren. Zaragoza sprach fast 30 Minuten – ohne wirklich viel zu sagen.
Mehr Geld für Stadtreinigung
Nennenswert ist die Ausweitung des öffentlichen Auftrags für die Straßenreinigung und Müllabfuhr. Durch die Aufstockung des entsprechenden Haushaltspostens um rund 320.000 Euro sei die Stadtreinigung verbessert worden. Nicht umsonst wird Marcos Zaragoza von seinen Einwohnern gerne „ Don Limpio“(Meister Proper) genannt.
Positiv ist auch zu bewerten, dass Villajoyosa wohl nächste Woche zum ersten Mal in 20 Jahren seinen Haushaltsplan für das kommende Jahr pünktlich verabschieden wird. „ Das ist keine Nichtigkeit, es ist das wichtigste Dokument einer Gemeinde, um ihre Projekte realisieren zu können“, betonte der Konservative. Auch der Bau der neuen Grundschule Dr. Esquerdo sei praktisch fertig. „ Als wir angetreten sind, tat sich fast nichts auf der Baustelle“, meint der Bürgermeister. Seine Regierung habe dann dafür gesorgt, dass es vorangeht.
Auch ansonsten hielt sich der Bürgermeister von Villajoyosa an die Strategie, die auch PP und Vox in der valencianischen Landesregierung verfolgen: die Arbeit der Vorgängerregierung durch den Dreck zu ziehen, wo es nur geht. So habe sein Team im Juni ein „ ziemlich ungeordnetes Rathaus vorgefunden“. Es fehle an „ Talenten“im Rathaus, die neue Regierung habe erst einmal Ordnung in die einzelnen Abteilungen bringen müssen – „ es war nicht einfach“, beteuert der Alcalde. Dass auch die Arbeit für die Vorgängerregierung aus Sozialisten, Compromís und Podemos nicht einfach gewesen sein dürfte, als sie im Jahr 2015 ihr Amt antraten und dabei ein von der PP verursachtes Schuldenloch von fast 20 Millionen Euro vorfanden, erwähnte Zaragoza nicht.
Stattdessen sagte er, dass seine Regierungsmannschaft eine definierte Strategie für Villajoyosa habe. „ Wir wissen, wohin wir gehen wollen, was wir erreichen wollen“, sagte Zaragoza. Zum einen heißt das, dass die Gemeinde wieder verstärkt mit der Privatwirtschaft zusammenarbeiten und das wieder mehr gebaut werden wird in Villajoyosa. „ Wir haben noch viel bebaubaren Boden, und zwar von hoher Qualität“, sagte Zaragoza.
Zum anderen liegt ihm die Zufahrt zum Hafen am Herzen. „ Wir wollen eine neue Straße bauen und sind bereits mit dem Thema der Enteignungen beschäftigt“, so Zaragoza. Schließlich handle es sich bei der aktuellen Zufahrt zu einem der „ wichtigsten Häfen der Provinz“um einen ehemaligen Viehweg.