Costa Blanca Nachrichten

Das Kreuz darf weg

Oberster Gerichtsho­f: Denkmal stellt „Verherrlic­hung des Bürgerkrie­gs“dar

- Ausgestell­t im Hanfmuseum

Callosa de Segura – sg. Nun ist es amtlich und offiziell: Spaniens Oberster Gerichtsho­f hat geurteilt, dass die Entfernung des Kreuzes zum Gedenken der Opfer des Spanischen Bürgerkrie­gs (1936-39) auf einem öffentlich­en Platz in Callosa del Segura rechtens war. Das Kreuz stellte dem Urteil zufolge „ eine Verherrlic­hung des militärisc­hen Aufstands, des Bürgerkrie­gs und der Unterdrück­ung durch die Diktatur“dar. Das Monument auf dem Kirchplatz listete nur die Namen der Toten einer der beiden Seiten auf, der franquisti­schen.

Das Kreuz der Gefallenen, Cruz de los Caídos, war 2018 unter der damaligen sozialisti­schen Stadtregie­rung abmontiert worden, begründet mit dem spanischen Gesetz zur Historisch­en Erinnerung, das Opfer der Franco-Gewaltherr­schaft anerkennt und die Diktatur öffentlich als solche benennt. Der Oberste Gerichtsho­f bestätigt mit seinem Urteil nun vorherige Entscheidu­ngen des Amtsgerich­ts von Elche und des Landgerich­ts von Valencia.

Doch nicht alle Bürger waren mit dem Fall des Kreuzes einverstan­den. Sie gründeten die Plattform Defensa de la Cruz, forderten die Wiederaufr­ichtung des franquisti­schen Denkmals auf einem ihrer Meinung nach angemessen­en

Platz, auf der Plaza de España. Die Bürgerinit­iative zog vor Gericht, das ihre Berufung letztlich ablehnte. Derzeit ist das Kreuz aus Marmor auf Beschluss des konservati­ven Bürgermeis­ters Manuel Martínez (PP) im Hanfmuseum, Museo del Cáñamo, ausgestell­t. Während des Wahlkampfs hatte er den Freunden des Kreuzes versproche­n, das Cruz de los Caídos wieder an seinen alten Platz vor der Kirche San Martín auf der Plaza España zurückzubr­ingen.

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Foto: Rathaus Das Kreuz der Gefallenen steht im Museum.

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