Geordneter Rückzug a la Ximo Puig
Ex-Ministerpräsident zieht sich nach 40 Jahren aus Regionalpolitik zurück
Valencia – sk. Acht Jahre lang hat Sozialist Ximo Puig die Region Valencia mit der Linkskoalition namens Botànic regiert, bis er nach der Landtagswahl im Mai das Zepter an die rechts-konservative Regierung aus PP und Vox unter Carlos Mazón abgeben musste. Nun zieht der 64-Jährige die Konsequenzen aus der Niederlage, gibt den Vorsitz der Sozialisten und sein Landtagsmandat ab. Lediglich im Senat will er sein Mandat ausüben und so nach 40 Jahren in der Regionalpolitik den Weg frei machen für eine neue Führungsriege der PSOE in Valencia, die aus einem Parteitag hervorgehen soll.
Seine Nachfolger in der Regierung der Region Valencia lassen kein gutes Haar am vorgefundenen politischen Erbe. Über Puigs Amtszeit liegt auch der Schatten des Skandals um die frühere Vizeministerpräsidentin Mónica Oltra von Compromís, deren Exmann wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen in einem Jugendheim unter ihrer Leitung verurteilt wurde. Dennoch haben Sozialisten und Compromís der Region die politische Stabilität wiedergegeben, die mit den Korruptionsskandalen um die konservativen
Vorgängerregierungen unter Francisco Camps und Eduardo Zaplana verlorengegangen war. Ferner erwies sich Puig trotz einiger Differenzen etwa bei der Länderfinanzierung oder dem Tajo-Segura-Kanal als verlässlicher Partner der Zentralregierung in Madrid.
Die Koalition hat auch eine pragmatisch-fortschrittliche Bildungs- und Kulturpolitik betrieben. Der langjährige Bürgermeister von Morella wollte am „ sozialen Frieden“gemessen werden. Die Messlatte seiner Regierung dürfte höher liegen als die Nachfolger glauben mögen.