Verdienter Dank für harte Arbeit
Freiwillige herzlich willkommen: Teuladas Zivilschutz kann neue helfende Hände gebrauchen
Teulada-Moraira – at. Für Jesús Ferrero war es eine Möglichkeit, seine Freizeit als kinderloser Single sinnvoll zu gestalten und
„ nicht auf dumme Gedanken zu kommen“, wie er sagt. Es ist ihm gelungen. 2006 stieg er als Freiwilliger bei Teuladas Zivilschutz ein, vor vier Jahren ist er dann zum Chef der Freiwilligengruppe aufgestiegen. Und als solcher auch auf der Suche nach neuen Mitgliedern.
„ Besonders die für Bürgersicherheit zuständige Gruppe könnte noch mehr Leute gebrauchen“, sagt er. Also die Einsatzkräfte, die die Ortspolizei auf der Straße unterstützen. Bei Fiestas, Straßensperrungen und mehr. Derzeit seien das zwölf Personen. „ Es gibt immer mehr Veranstaltungen, daher fällt gerade in dem Bereich auch immer mehr Arbeit an“, sagt der 54-Jährige, der gerne die Werbetrommel für die Freiwilligenarbeit rührt, aber auch ehrlich zugibt, dass „ nicht immer alles rosig ist und es auch schwierige Situationen gibt“.
Dennoch: „ Wenn du einmal Gefallen daran gefunden hast, willst du nicht mehr aufhören“, sagt Ferrero, für den es vor allem die Dankesworte der Menschen sind, denen man helfen konnte, die für die Freiwilligenarbeit entschädigten. „ Wenn sich jemand bei mir für meinen Einsatz bedankt und ihn anerkennt, ist das für mich, als würde man mir ein Gehalt zahlen“, sagt er. Dafür sei er auch bereit, brenzlige Situationen auf sich zu nehmen – von Rettungsaktionen in den Bergen über den Einsatz bei Bränden und die Evakuierung von Häusern bis zu der Suche von Vermissten –, bei denen man auch direkt mit Opfern, im schlimmsten Fall Todesopfern, zu tun habe.
„ Wer bei uns mitmachen will, sollte bereit sein, seine Freizeit, auch am Wochenende, zu opfern“, betont er. Nur so könne beispielsweise der Rettungsdienst funktionieren, für den derzeit 25 Personen bereitstehen, der an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag verfügbar ist und der dann zum Einsatz kommt, wenn bei der Ortspolizei ein entsprechender 112-Notruf eingeht. „ Jeder der Sanitäter und Techniker hat auch seine reguläre Arbeit, und danach geht es eben bei uns weiter“, so Ferrero. Im Gegenzug gebe es lediglich eine Zahlung für die Mahlzeiten – dafür aber mit Sicherheit umso mehr Dankesworte.
Unterstützung erhält der Notdienst regelmäßig von Praktikanten der weiterführenden Schule in Jávea, die einen Ausbildungszweig zum Rettungssanitäter anbietet. Den Einsatzkräften stehe darüber hinaus ein eigener Krankenwagen zur Verfügung. Ohnehin sei der Fuhrpark des Teuladiner Zivilschutzes, auch dank Spenden privater Vereine, gut ausgestattet, sagt Ferrero und betont, dass natürlich auch ausländische Freiwillige herzlich willkommen seien, allerdings sollten sie Spanischkenntnisse mitbringen.
„ Alle erhalten eine erste, von der Landesregierung angebotene Schulung über 70 Stunden“, erklärt Ferrero das Prozedere für Neueinsteiger. Im Laufe der Jahre gebe es dann verschiedene Weiterbildungen. Und auch wenn gerade bei den Rettungssanitätern eine hohe Fluktuation herrsche: „ Unser ältestes Zivilschutzmitglied ist 64 Jahre alt und seit 22 Jahren dabei. Ein gutes Vorbild also“, sagt er.
„Unsere Freiwilligen sollten bereit sein, ihre Freizeit zu opfern“