Krippe in XXL
Alicantes Rekord-Belén steht noch bis 7. Januar
Alicante – ann. Es erschlägt Passanten fast, wenn sie um eine der Ecken auf den Rathausplatz von Alicante einbiegen. Vier Figuren bauen sich vor dem Ayuntamiento haushoch um ein kleines Bündel auf, das sich als Jesuskind entpuppt. Ja, sind denn schon die Hogueras-Fiestas? Das nicht, aber aus der Feder eines HoguerasKünstlers stammen die imposanten Pappmaché-Figuren der monumentalen Krippe Alicantes sehr wohl.
José Manuel García Esquiva, genannt „ Pachi“, fertigte 2019 zunächst den 17 Meter hohen Josef – sein Hirtenstab ist sogar 18 Meter lang – an. Dazu die 10,46 Meter große, sitzende Maria und das immer noch 3,25 Meter große Jesuskind auf einer Krippe. Die gigantischen Dimensionen brachten dem Künstler und der Stadt den Eintrag als höchste Krippe der Welt im Guinness-Buch der Rekorde ein, ein Titel, den sie bis heute verteidigt. Im vergangenen Jahr gesellten sich dann noch die Heiligen Drei Könige hinzu, auch Gaspar erreicht mit seinen 16 Metern eine stattliche Größe.
García Esquiva hat sich für sein Werk auf die Ästhetik des Alicantiner Jugendstil vom Beginn des 20. Jahrhunderts gestützt und gibt als Referenz die Bildhauer Vicente und Daniel Bañuls, Vater und Sohn, sowie José Gutiérrez, Schüler von Daniel Bañuls an. Von allen drei Künstlern sind in Alicante Werke zu finden. Von Bañuls Vater etwa die Monumente für Maisonnave (1893), Canalejas (1916) und die Figur „ La Aguadora“(1918) an der Plaza de Gabriel Miró. Eines der bekanntesten Werke von Sohn Daniel Bañuls ist der Brunnen auf der Plaza de los Luceros (1930). José Gutiérrez, der auch Hogueras-Figuren anfertigte, hat sich mit dem Monumento al Foguerer (1982) an der Plaza de España verewigt.
Nach zwei Jahren an der Explanada am Jachthafen ist die monumentale Krippe in diesem Jahr an ihren ersten Standort vor dem Rathaus von Alicante zurückgekehrt, wo sie noch bis zum Sonntag, 7. Januar, ein beliebtes Motiv für Weihnachtsselfies ist.