„Einförmig und fortlaufend“

Sechs Urbanisationen von Orihuela Costa erhalten 2024 Post wieder direkt

Orihuela Costa – sw. Wenn die Heiligen Drei Könige heute im Süden der Costa Blanca residieren, kommen die Briefe mit den Geschenkwünschen der Kinder bei ihnen möglicherweise demnächst flotter an. Denn sechs Urbanisationen in Orihuela Costa muss die Post nun direkt beliefern, statt mittels lästiger Sammelbriefkästen. Dies entschied vor dem Jahreswechsel die zuständige Nationale Kommission für Märkte und Wettbewerb, CNMC.

In Dehesa de Campoamor, Cabo Roig, La Zenia, La Zenia 2, La Regia und Mil Palmeras (hier auch der zu Pilar de la Horadada gehörende Teil) freut man sich nun wie über ein langersehntes Geschenk. Tausende Wohnhäuser und Lokale werden bereits – nach Ablauf einer 15-tägigen Frist – zu Beginn des neuen Jahres Briefe in die eigenen Kästen erhalten. Für Orihuela Costa geht die CNMC-Entscheidung mit einer neuen Bewertung einher.

Bisher nämlich führte die mit der Organisation der Postzustellung beauftragte Kommission den Küstenbezirk als Gemenge unabhängiger, einzelner Urbanisationen. Damit ist es vorbei. Von einer „ konsolidierten städtischen Anlage“ist im aktuellen CNMC-Schreiben die Rede. Orihuela Costa sei „ ein einförmiger und fortlaufender städtischer Komplex“, der sich getrennt vom Ortskern entfalte. Genauso wie Orihuela Stadt verdiene es Costa, Briefe direkt zu erhalten.

Jahrelang hatten Bewohner um die Wiederherstellung der vor knapp zehn Jahren gestoppten Direktzustellung gebeten. Nun geht der Wunsch in Erfüllung – ähnlich wie kürzlich schon im ferner von der Küste gelegenen Bezirk Entrenaranjos. Allerdings waren nicht die Drei Könige die treibenden Kräfte, sondern die Partei Ciudadanos in der örtlichen Vorgängerregierung.

Aber warum nicht alle?

Die Liberalen stellten aktuelle Daten verschiedener Abteilungen zusammen – Statistik, Planung, und auch des Wasserwerks – und begründeten gegenüber CNMC die Notwendigkeit einer Neubewertung von Orihuela Costa in Sachen

Postzustellung. Vor allem der einstige Bezirksbürgermeister Modesto Veloso hätte die Angelegenheit angetrieben, lobte in der „ Información“Luisa Boné (Ciudadanos).

Allerdings packt der Küstenbezirk das Geschenk nicht ohne kritische Blicke aus. Denn was angesichts der neuen CNMC-Begründungen überrascht, ist der Umstand, dass eben nur sechs Urbanisationen davon profitieren. „ Wenn Orihuela Costa jetzt ein konsolidierter Ortskern ist, dann ist es das mit all seinen Urbanisationen und Vierteln“, meinte Tomás Moreno vom Anwohnerverein Cabo Roig y Lomas, der demnächst ein entsprechendes Schreiben an das Rathaus in den Briefkasten einwerfen will.