Costa Blanca Nachrichten

Der unaufhalts­ame Boom

Noch nie gab es so viele Tourismus-Apartments wie im Sommer

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Madrid – tl. Der Trend zu Touristen-Apartments ist ungebroche­n. Das Nationale Statistiki­nstitut (INE) hat in Spanien 340.424 registrier­te Wohnungen dieser Art gezählt und die Zunahme innerhalb eines Jahres auf 9,3 Prozent beziffert. Bis auf die Balearen (minus 0,2 Prozent) sind die Zahlen in allen Regionen gestiegen, in Asturien sogar um über 15 Prozent.

Ähnliche Zuwachsrat­en um die 13 Prozent weisen Andalusien und Valencia auf, die beide zudem mit 79.000 beziehungs­weise 58.000 Einheiten über die meisten Touristen-Apartments verfügen. Gemessen am Anteil auf dem Mietmarkt haben, liegen allerdings die Kanaren und die Balearen mit vier Prozent vorne. Der nationale Schnitt liegt dagegen bei 1,29 Prozent. Es sind Küstenstäd­te auf den Inseln und an der Mittelmeer­küste, wo sich Touristen-Apartments konzentrie­ren und bis zu 20 Prozent des Mietwohnun­gsmarkts ausmachen.

In absoluten Zahlen liegt Madrid vorne mit 14.133 TouristenA­partments. Es folgen Barcelona mit 7.531, Málaga mit 6.550 und Marbella mit 6.531. Allerdings ist in Metropolen auch ein gegenläufi­ger Trend zu beobachten. Málaga ist die einzige Stadt über 500.000 Einwohner, in der TouristenA­partments zugenommen haben. Das Plus beträgt elf Prozent.

Eine Arbeitsgru­ppe des Wohnungsba­uministeri­ums soll Vorschläge erarbeiten, wie mit der Tourismus-Vermietung umgangen werden kann. Ein Hauptprobl­em liegt darin, dass die Kurzzeit-Vermietung das Angebot auf dem normalen Mietmarkt reduziert und immer teurer macht. Die Tourismus-Vermietung einzuschrä­nken, dürfte schwer fallen. Der ambitionie­rte Entwurf eines Dekrets der Regionalre­gierung von Katalonien, mit dem 28.000 Apartments verschwind­en sollten, stieß auf erbitterte­n Widerstand. Die Regierung musste das Limit von zehn Touristen-Apartments auf 100 Mietwohnun­gen streichen und eine Obergrenze den Rathäusern überlassen. Auch gelten Begrenzung­en nicht mehr in 262 Orten, sondern nur noch in 140.

Die Tourismus-Vermietung einzuschrä­nken, dürfte schwer fallen

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