Costa Blanca Nachrichten

Verbandsma­cht schwindet

Nach Urteil zu Super League: Spanische Liga bekräftigt Widerstand

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Luxemburg – dpa. Die spanische Liga hat ihren Widerstand gegen eine Super League auch nach dem Urteil des EuGH gegen die Europäisch­e Fußball-Union Uefa bekräftigt. „ Mehr denn je erinnern wir daran, dass die „ Super League ein egoistisch­es und elitäres Projekt ist“, meinte die Liga in einem Kommuniqué.

Jedes Format, das nicht völlig offen und jedes Jahr neu durch die nationalen Ligen geformt werde, sei ein geschlosse­nes System. „ Der europäisch­e Fußball hat bereits gesprochen, besteht nicht darauf“, richtete sich die Liga an die Befürworte­r einer Super League, vor allem Real Madrid und der FC Barcelona. Beide Clubs hatten das Projekt in den vergangene­n Monaten weiter vorangetri­eben und nun „ einen historisch­en Tag“bejubelt.

Die spanische Liga und die beiden Top-Clubs sind in vielen Fragen seit Jahren zerstritte­n. Real verwies auf einen Beitrag der Super-League-Agentur A22, in dem ein Ende des Uefa-Monopols gefeiert wurde. Der Europäisch­e Gerichtsho­f hatte geurteilt, dass die großen Fußballver­bände Fifa und Uefa andere Wettbewerb­e nicht grundsätzl­ich von ihrer Genehmigun­g abhängig machen und Vereinen und Spielern nicht verbieten dürfen, an diesen Wettbewerb­en teilzunehm­en. Das bedeute nicht zwangsläuf­ig, dass die Super League genehmigt werden müsse, so die Richter. Prinzipiel­l aber scheinen Konkurrenz­wettbewerb­e zur Champions League der Uefa möglich, ob sie realistisc­h sind, steht auf einem anderen Papier.

Trotz des wegweisend­en Urteils des Europäisch­en Gerichtsho­fes (EuGH) bleiben etwa Jürgen Klopp und der FC Liverpool beim Nein zur Super League, auch der

FC Bayern München und Dortmund winken ab. Dem Projekt schlägt Widerstand aus ganz Europa entgegen, von Fans, Spielern und Clubs. Abzuwarten bleibt, was sich bei einer Aufnahme der Verhandlun­gen seitens der Befürworte­r dann hinter den Kulissen der 64 erwählten Spitzenclu­bs tun wird. Nicht zuletzt geht es um viel Geld,

Angedacht ist, dass 64 Klubs in drei Spielklass­en mit Auf- und Abstieg antreten. Die höchste Star League und die Gold League sind mit jeweils zwei Achtergrup­pen angedacht. Die Blue League würde mit 32 Mannschaft­en in vier Achtergrup­pen starten. Elitär wirkt, dass nur die unterste Liga sich einem Abstieg öffnet. 20 Verlierer müssten jährlich Clubs aus den nationalen Ligen Platz machen. Eine Aufstiegsm­öglichkeit in die beiden Spitzenlig­en aber gibt es nicht.

14 europäisch­e Spiele wären den Klubs garantiert, die besten jeder Liga spielen im K.o.-System die drei Champions aus. Die Einnahmen würden über die gesamte Pyramide verteilt, für nicht-qualifizie­rte Vereine sowie soziale Zwecke sollen 400 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Die Spiele wären kostenfrei auf einer Streamingp­lattform verfügbar. Für die Frauen ist ein ähnliches Modell angedacht.

Klopp froh über Urteil

Der deutsche Trainer Jürgen Klopp gab sich froh darüber, dass der Weltverban­d Fifa und die europäisch­e Konföderat­ion Uefa durch das Urteil, „ das ihre Macht beschneide­t, ein bisschen wachgerütt­elt“würden, sagte der Fußballleh­rer vom FC Liverpool. „ Ich mag es einfach, dass wir endlich begreifen, dass die Fifa und die Uefa und andere Verbände nicht einfach machen können, was sie wollen“, sagte Klopp (56). Er hatte immer wieder die konstant steigende Belastung für die Profis durch immer mehr Spiele kritisiert.

Prinzipiel­l aber scheinen Konkurrenz­wettbewerb­e möglich

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Foto: dpa Kommt die Super League? Jürgen Klopp hält nicht viel davon..

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