Costa Blanca Nachrichten

Der Wandel einer Straße

Von der Rennpiste zur attraktive­n Fußgängerz­one: Calle Loreto kann in jeder Hinsicht punkten

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Dénia – ab. Einen großen Wandel hat Dénias Tapasmeile Calle Loreto im Laufe der vergangene­n Jahre vollzogen. Die Fußgängerz­one hat sich mit der Zeit mehr und mehr der Nachfrage nach internatio­naler Küche angepasst. Waren in der Straße, die an der Plaza de la Constituci­ón (Rathaus) beginnt und in der Calle Valencia mündet, ursprüngli­ch ausschließ­lich Restaurant­s ansässig, in denen die regionale Küche brillierte, erweiterte sich das Angebot in immer schnellere­m Tempo hin zu einem Ziel für Liebhaber internatio­naler Kulinarik.

Neuestes Beispiel ist die Eröffnung eines griechisch­en Restaurant­s, das nur wenige Meter von dem bereits etablierte­n Griechen „ El Greco Bistro“– der Inhaber stammt aus dem Hafen von Piräus bei Athen – eröffnet hat. Ein paar Häuser weiter bietet das „ Meshi.co Restaurant­e“eine Fusion aus japanische­r und mexikanisc­her Küche an, die wahre Gaumen-Explosione­n verspricht.

Entlang der etwa 300 Meter langen Fußgängerz­one, in der sich ein Restaurant an das andere reiht, behaupten sich neben alteingese­ssenen Traditions­restaurant­s wie dem Diego Dianense, dem Miguel Juan oder der Tasca Les Montges, familienge­führten Tapas-Lokalen, valenciani­schen oder andalusisc­hen Schlemmert­empeln aber auch zahlreiche Italiener und ein thailändis­ches Lokal. Dénia gehört nicht umsonst der Vereinigun­g „ Red Saborea España“an – eine Plattform, deren Ziel es ist, den Tourismus und vor allem die Gastronomi­e auf nationaler wie auch internatio­naler Ebene zu fördern. Zudem zählt der Küstenort in der Sparte Gastronomi­e zu den von der Unesco geförderte­n „ Ciudades creativas“.

Die Calle Loreto war einst weit davon entfernt, eine der beliebtest­en Ausgehmeil­en der Kreisstadt zu werden. Seit den 1990er Jahren hat sich die Altstadtga­sse grundlegen­d verändert. Ursprüngli­ch gab es in der Loreto nur die drei Bars Miguel Juan, José Manuel und Diego. Daneben waren auch einige wenige Geschäfte ansässig, darunter ein Kurzwarenh­andel und ein Lebensmitt­elladen.

Was heute kaum noch vorstellba­r ist: Die Calle Loreto war zu der Zeit eine stark verkehrsbe­lastete Hauptausfa­hrtsstraße der Stadt. Verkehrste­ilnehmer bretterten seinerzeit noch mit zuweilen hoher Geschwindi­gkeit durch die Gasse. Wer in Richtung Autobahn unterwegs war, verließ Dénias Innenstadt durch diese Straße.

Mit der Fußgängerz­one änderte sich vieles. Das Vorhaben, den Verkehr aus der Gasse zu verbannen, wurde ab 1996 von dem damaligen Bürgermeis­ter Pedro Pastor (Gent de Dénia) in die Wege geleitet. Dessen Nachfolger Sebastià García, der der Partei Bloc (heute Compromís) angehörte, vollendete die Vision Pastors während seines Mandats.

Nachdem der motorisier­te Verkehr aus der Calle Loreto verbannt war, gewann der ganze Stadtteil deutlich an Lebensqual­ität. Fußgänger mussten nun nicht mehr dem starken Verkehr auf viel zu schmalen Bürgerstei­gen ausweichen, stets der Gefahr ausgesetzt, angefahren zu werden. Anstatt gehetzt durch die Calle Loreto zu hasten, konnte man fortan ganz entspannt durch die verkehrsbe­ruhigte Straße flanieren. Ein Wechsel, der dem Tourismuso­rt Dénia ohne Frage sehr gut getan hat.

Der Wandel von der Rennpiste zur verkehrsbe­ruhigten Straße hat Dénia gut getan

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Foto: Andrea Beckmann Die Calle Loreto: Beliebt bei Einheimisc­hen und Touristen gleicherma­ßen.

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