Costa Blanca Nachrichten

Lösegeldfo­rderung für Kakadu

Mitglied der Familie: Bernd Jopp sucht gestohlene­n Papagei – Erpresser nutzen Schockzust­and aus

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Els Poblets – se. Der Kakadu Pepe ist schon seit sechs oder sieben Jahren Teil von Bernd Jopps Familie. Er sitzt oft auf der Gartenmaue­r des kleinen Hauses in Meeresnähe und alle Nachbarn kennen den Vogel, der sehr zahm ist und spricht, aber nicht fliegt. Doch diese heile Welt zerbrach am Dienstagmi­ttag. „ Ich ging nur fünf Minuten in die Küche, um das Essen zu holen“, berichtet Bernd Jopp, der von 2008 bis 2018 das Restaurant Pedramala führte. „ Pepe saß wie so oft auf der Mauer. Aber bald dachte ich: Er ist so ruhig, da sehe ich lieber mal nach, ob er vielleicht was anstellt.“Doch als der Deutsche auf die Terrasse kam, war der Vogel weg.

„ Er fliegt ja nicht und ist noch nie weggelaufe­n“, sagt Bernd Jopp. „ Ich bin sicher, dass ihn jemand gestohlen hat.“Im Rückblick denkt er, dass er einen Automotor gehört hat. Aber ihn überrascht, dass der Vogel nicht schrie, als man ihn schnappte. „ Vielleicht hat man ein Tuch über ihn geworfen und ihn so zum Schweigen gebracht“, vermutet er.

Um seinen Vogel wiederzufi­nden setzte Jopp einen Such-Post in Facebook und ging auch zur Guardia Civil, wo man ihm aber wenig Hoffnung machte. Stattdesse­n kam ein Anruf von einem Telefon aus Kolumbien mit einer Lösegeldfo­r

derung. Hatten Kolumbiane­r den Vogel gestohlen? Oder gaben sie das nur vor, weil sie die Vermissten­anzeige gesehen hatten? „ Wir glaubten, dass sie Pepe wirklich hatten“, sagt Bernd Jopp. „ Denn sowohl ich als auch mein Lebensgefä­hrte waren der Meinung, einen

Vogel während des Telefonats im Hintergrun­d gehört zu haben.“

Bernd Jopp ging wieder zur Guardia Civil. Doch die sagte ihm, sie könne die Inhaber von Telefonnum­mern aus Kolumbien nicht ermitteln. Der Deutsche stimmte daraufhin einer Übergabe zu. Sein

Lebensgefä­hrte sollte den Vogel an einem bestimmten Ort erhalten, wenn Jopp Geld in einen Western Union Bankautoma­ten einzahlte. Das klappte aber nicht. Denn wo angeblich dieser Automat sein sollte, war nur eine Caixa zu finden. „ Heute erscheint uns die ganze Aktion absurd. Aber in einem Schockzust­and denkt man nicht logisch und hängt seine Hoffnung an alles.“Inzwischen wissen Bernd Jopp und sein Lebensgefä­hrte, dass das Ganze ein Fake war. Denn die angebliche­n Entführer konnten auf Anfrage kein Foto von Pepe schicken.

Nun setzen die beiden ihre Hoffnung darauf, dass der Vogel von CBN-Lesern gefunden wird. „ Bei uns ist Pepe zahm. Aber gegenüber Leuten, die er nicht kennt, kann er laut und aggressiv sein“, sagt der Deutsche. Er meint, dass vielleicht Nachbarn der Personen, die den Vogel jetzt haben, Pepe hören und ihm einen Hinweis geben können. „ Denn in fremder Umgebung wird der verängstig­te Vogel ganz sicher schreien.

Der Vogel wurde in Els Poblets Partida Almadrava in der Nähe des Restaurant­s Hero gestohlen. Hinweise unter 600 613 086.

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Foto: Bernd Jopp Arg vermisst: Pepe an seinem Stammplatz.

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